EU-Schluss: Gut behauptet – Alcatel-Lucent nach Zahlen schwach

Experten rechnen mehrheitlich mit einer erneuten Senkung des Leitzinses um 0,25 Punkte auf dann 2,00 Prozent. In Europa enttäuschten einige Unternehmen bei der Vorlage ihrer Quartalsberichte, was grössere Indexgewinne verhinderte. Der EuroSTOXX 50 stieg um 0,83 Prozent auf 3.825,02 Punkte. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, gewann 0,75 Prozent auf 3.237,20 Zähler. Der Euronext 100 stieg um 0,54 Prozent auf 889,37 Punkte. In Paris kletterte der CAC 40 um 0,39 Prozent auf 4.996,54 Zähler. Der Londoner FTSE 100 gab hingegen 0,03 Prozent auf 6.087,30 Zähler nach.


Die erneuten Verluste von Alcatel-Lucent sorgten für kräftige Kursabschläge bei der Aktie des Telekomausrüsters. Sie sackte im Auswahlindex der Eurozone um 3,56 Prozent auf 4,33 Euro ab und rutschte damit auf die unterste Position des Kurszettels. Der Telekomausrüster hatte im ersten Quartal weiter rote Zahlen geschrieben und seine Umsatzerwartungen für 2008 gedämpft.


Pernod Ricard fielen nach enttäuschenden Umsatzzahlen zum dritten Geschäftsquartal des Wein- und Spirituosenkonzerns zunächst ins Minus, schlossen aber mit plus 0,64 Prozent auf 74,00 Euro. Für das Geschäftsjahr 2007/08 (30. September) bestätigte Pernod Ricard seine Ergebnisschätzung. Demnach soll der operative Gewinn auf vergleichbarer Basis um mindestens zwölf Prozent zulegen.


Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis hatte für das abgelaufene Quartal wie erwartet rückläufige Gewinne gemeldet. Wegen der Konkurrenz billigerer Generika und des starken Euro war der Gewinn von 1,537 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,325 Milliarden Euro gesunken. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde unter «Ausschluss besonders widriger Ereignisse» bestätigt. Nach Verlusten im Tagesverlauf stieg die Aktie bis Handelsende um 0,80 Prozent auf 50,15 Euro.


In Grossbritannien hatte BG Group zwar einen überraschend hohen Quartalsgewinn erwirtschaftet, doch ein Übernahmevorhaben überschattete die starken Zahlen. Der britische Versorger will die australische Origin Energy übernehmen und bietet 14,70 australischen Dollar je Aktie, womit Origin Energy insgesamt mit 12,9 Milliarden Dollar (7,73 Milliarden Euro) bewertet wird. BG Group gaben 5,89 Prozent auf 1231,87 Pence ab. Origin-Papiere schossen in Sydney um 33,24 Prozent auf 13,95 Dollar nach oben.


In Spanien legte der Börsenbetreiber Bolsas y Mercados Espanoles (BME) überraschend starke Quartalszahlen vor und schlug eine Bruttodividende von 2,54 Euro vor, was die Aktie an die Spitze des IBEX-35-Index katapultierte. Dort gewann sie 6,59 Prozent auf 32,35 Euro. (awp/mc/ps)

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