EU-Schluss: Hohe Gewinne – US-Rettungsplan angeblich fast perfekt

Der EuroSTOXX 50 gewann 2,80 Prozent auf 3.207,11 Zähler. Der STOXX 50 stieg um 2,65 Prozent auf 2.761,75 Punkte. Der Londoner FTSE 100 rückte um 1,99 Prozent auf 5.197,02 Punkte vor. Für den französische CAC-40-Index ging es um 2,73 Prozent auf 4.226,81 Zähler nach oben.


Bankaktien gehörten angesichts der Spekulationen aus den USA zu den grössten Gewinnern. «Der Verkaufsdruck ist erst einmal raus aus diesen Papieren», kommentierte Giuseppe-Guido Amato, Stratege bei dem Handelshaus Lang & Schwarz. So ging es für die Titel von Barclays um 7,09 Prozent auf 346,00 Pence nach oben, und die Papiere von Societe Generale verteuerten sich um 6,53 Prozent auf 15,34 Euro.


In Stockholm schoss der Kurs von Scania um 11,99 Prozent auf 95,75 Schwedische Kronen in die Höhe. Händler verweisen auf Übernahmespekulationen. Am Markt kursierten Gerüchte, dass Volkswagen möglicherweise bald ein Gebot für den übrigen Anteil an Scania abgeben will. «Wenn sich das bewahrheiten würde, rückt die mögliche Lkw-Allianz aus den beiden Unternehmen mit MAN wieder in den Fokus», sagte ein Händler. Ausgelöst wurden diese Spekulationen von einem Bericht der schwedischen Zeitung «Dagens Industri», demzufolge der Kursanstieg bei Scania Anfang der Woche den Übernahmespekulationen neue Nahrung gebe. Die «FAZ» hatte allerdings berichtet, dass Scania-Chef Leif Östling nicht viele Synergien mit VW sehe und sich weiter auf das eigene Lkw-Geschäft konzentrieren will.


Schlagzeilen machte auch Telecom Italia. Die Aktien gewannen 1,10 Prozent auf 1,102 Euro. Bei der Telefongesellschaft sind jüngst mögliche Investoren vorstellig geworden. Es habe Interessebekundungen gegeben, doch sei es nicht zu konkreten Angeboten gekommen, teilte das Unternehmen nach einem Treffen des Verwaltungsrats mit. Presseberichten vom Morgen zufolge prüft der libysche Staatsfonds LIA einen Einstieg bei Telecom Italia und wolle sich bis zu zehn Prozent an dem Konzern sichern. Mit dem Geld könnte Telecom Italia einen Teil seines Schuldenbergs abtragen.


AXA-Titel legten in Paris 4,95 Prozent auf 23,62 Euro zu. Der zweitgrösste europäische Versicherer sieht den Tiefpunkt der aktuellen Finanzkrise noch nicht erreicht, erkennt darin aber auch Chancen für sich. «Die heutige Situation wird uns in einigen Monaten auch Gelegenheiten bieten, unsere Positionen zu stärken», sagte AXA-Chef Henri de Castries dem Radiosender Europe 1. Noch sei es allerdings zu früh, um sagen zu können, «das Schlimmste liegt hinter uns», fügte der Manager hinzu.


Papiere von Fortis sanken allerdings um 6,31 Prozent auf 6,53 Euro, nachdem die Titel zwischenzeitlich auf bis zu 5,50 Euro eingebrochen waren. Händler verwiesen als Belastung auf Gerüchte, wonach der belgisch-niederländische Versicherer Liquiditätsprobleme habe. Fortis wollte sich zu den Spekulationen nicht äussern. Allerdings dementierte der Versicherer Gerüchte, wonach die niederländische Zentralbank die heimische Rabobank um Unterstützung gebeten habe. Auch ein Sprecher von Rabobank wies diese Spekulation zurück. (awp/mc/ps/34)

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