Der Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,57 Prozent auf 2.845,53 Punkte. In Paris legte der CAC-40-Index um 0,50 Prozent zu auf 3.834,84 Punkte und der Londoner FTSE 100 rückte um 0,56 Prozent auf 5.677,89 Punkte vor.
Die Titel von France Telecom setzten sich mit plus 3,12 Prozent auf 17,20 Euro an die Spitze des Eurostoxx 50. Trotz einer rückläufigen Geschäftsentwicklung hatte der Telekomkonzern dank des starken Heimatgeschäfts die Erwartungen übertreffen können. Die Ziele für 2010 und 2011 wurden bekräftigt. Analyst Javier Borrachero von Kepler schrieb, die soliden Zahlen sollten das Vertrauen in den Jahresausblick stärken. Auch europaweit legten Telekomwerte deutlich zu; unter den 19 Branchenindizes des Stoxx 600 verbuchte dieser Sektor die grössten Zugewinne.
Der Pharmakonzern Sanofi-Aventis hatte nach einem Umsatz- und Gewinnanstieg seine zur Jahresmitte wegen der Konkurrenz von Generika gesenkte Prognose für 2010 leicht angehoben. Das bescherte den Titeln ein Plus von 0,34 Prozent auf 49,70 Euro. Kepler-Analyst Tero Weckroth lobte die seiner Meinung nach «sehr starken» Zahlen und kündigte an, er werde wahrscheinlich seine Schätzungen anheben.
Beim Pharmakonzern AstraZeneca hatten indes die Konkurrenz von Generika und Kosten für Rechtsstreitigkeiten auf den Gewinn gedrückt. Entsprechend büssten die Titel als einer der Schlusslichter im «Footsie» 3,14 Prozent auf 3.143,50 Britische Pence ein.
Die Aktien von Eni gewannen 2,80 Prozent auf 16,15 Euro, obwohl die Quartalszahlen gezeigt hatten, dass sich der Aufwärtstrend bei dem italienischen Öl- und Gaskonzern abgeschwächt hat. Dagegen hatte der Konzern in der Ölförderung dank der gestiegenen Rohölpreise erneut gut verdient. Auch im Raffineriegeschäft und in der Petrochemiesparte hatte der Konzern wieder einen Gewinn erzielt.
Der Ölkonzern Royal Dutch Shell hatte im dritten Quartal dank höherer Öl- und Gaspreise mehr verdient als im Vorjahr, was die Papiere mit Aufschlägen von 0,71 Prozent auf 1.991,00 Pence honorierten. Kepler-Analyst Bertrand Hodée lobte die erneut sehr starken Quartalsergebnisse. Die Aktien blieben innerhalb der europäischen Branche die beste Kombination aus kurzfristiger Dynamik und der mittelfristig vorhersagbaren Geschäftsentwicklung.
Die Aktien der Bank Santander verloren nach Neunmonatszahlen, die wegen neuer Vorgaben der spanischen Notenbank einen Gewinnrückgang belegt hatten, 0,36 Prozent auf 9,147 Euro. Der Versicherer Axa hatte derweil wie schon im ersten Halbjahr weiter leicht zugelegt, erwartet aber, dass das niedrige Zinsniveau an den Kapitalmärkten weiter auf die Margen im Neugeschäft drücken wird. Die Aktien gewannen unter dem Strich 0,38 Prozent auf 13,20 Euro.
Für ABB-Titel ging es um 4,08 Prozent auf 20,68 Schweizer Franken bergab. Der Energie- und Automationstechnik-Konzern hatte zwar dank einer wachsenden Nachfrage in der Industrie und Grossprojekten im Energiebereich besser abgeschnitten als an der Börse erwartet worden war. Mit Blick auf das restliche Jahr blieb der schweizerische Siemens-Konkurrent aber vorsichtig. Nach den durchwachsenen Zahlen sehe er keinen Grund, seine Jahresprognosen zu ändern, schrieb Analyst Alasdair Leslie von der Unicredit. Er bleibe bei seiner fundamental vorsichtigen Einschätzung der Aktie. (awp/mc/gh/35)