EU-Schluss: Irische Banken und US-Daten belasten

In Paris sank der CAC-40-Index um 0,38 Prozent auf 3.722,02 Punkte, der Londoner FTSE 100 büsste 0,57 Prozent auf 5.508,45 Punkte ein.

Es sei nach wie vor unsicher, wie viel die Rekapitalisierung der Banken den irischen Staat kosten wird, sagten Händler. Dementsprechend waren am Freitag die Risikoaufschläge von Staatsanleihen aus Irland auf den höchsten Stand seit der Einführung des Euro geklettert. Zudem war das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima in den USA im September überraschend zurückgegangen und hatte einmal mehr die Ängste vor einer deutlichen Abschwächung der US-Konjunktur befeuert.

Für Bewegung sorgte zudem der sogenannte grosse Verfall von Optionen und Futures («Hexensabbat») an den Terminbörsen.

Angesichts der Sorgen um Irland rutschten die Aktien der Allied Irish Banks (AIB) um 11,05 Prozent auf 0,620 Euro ab, die Papiere der Bank of Ireland verloren 7,07 Prozent auf 0,618 Euro. Im Eurostoxx lagen im Sog dessen etwa die Anteilsscheine der Societe Generale mit minus 2,93 Prozent auf 44,000 Euro am Ende. Der Branchenindex Stoxx 600 Banken verlor 0,85 Prozent.

Auch die Titel der Unicredit notierten in der Verlustzone, sie verbilligten sich um 2,48 Prozent auf 1,923 Euro. Zuvor war bekannt geworden, dass der afrikanische Staat Libyen seinen Anteil an der italienischen Grossbank ausgebaut hat.

Händler betonten zudem, dass die wieder gewachsenen Sorgen um die US-Konjunktur die Titel von Unternehmen mit einem starken US-Geschäft gedrückt hätten. Für die
Papiere des irischen Baustoffkonzerns CRH , der knapp die Hälfte seiner Geschäfte in den USA abwickelt, ging es etwa um 1,50 Prozent auf 12,800 Euro nach unten.

Stärkster Eurostoxx-Wert war indes Carrefour mit einem Plus von 4,64 Prozent auf 40,020 Euro. Der europaweit grösste Einzelhändler hatte am Vorabend nach Börsenschluss mitgeteilt, Milliarden in die Modernisierung des Ladennetzes stecken zu wollen. Zudem hatte Exane BNP Paribas die Aktie hochgestuft. Vodafone-Titel stiegen um 0,28 Prozent auf 160,301 Pence. Der britische Mobilfunker will mit 2,8 Milliarden Pfund den Grossteil seiner Einnahmen aus einem Anteilsverkauf in China in Aktienrückkäufe stecken.

Von Übernahmeplänen angetrieben sprangen die Papiere des niederländischen Biotechnologieunternehmens Crucell um 55,50 Prozent auf 24,405 Euro hoch. Der amerikanische Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson will den Impfstoffspezialisten komplett übernehmen und bietet für alle noch ausstehenden Crucell-Aktien 1,75 Milliarden Euro in bar, was einem Kurs von 24,75 Euro je Aktie entspricht. (awp/mc/gh/28)

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