Der Pariser CAC-40-Index rutschte mit 0,01 Prozent auf 3.743,95 Zähler knapp ins Minus. In London stieg der FTSE 100 dank Gewinnen bei stark gewichteten Ölwerten um 0,18 Prozent auf 5.200,97 Zähler.
Eine überraschende Eintrübung des US-Verbrauchervertrauens sorgte im Nachmittagshandel für einen Dämpfer, die Märkte fingen sich allerdings relativ schnell wieder. «Die Stimmung ist einfach ein bisschen zu optimistisch geworden, nun gibt es ein paar nervöse Korrekturbewegungen. Der Aufwärtstrend ist aber noch intakt», sagte ein Händler.
Stützend wirkten sich kräftige Gewinne bei Ölwerten dank starker Zahlen von BP aus. Die Titel des zweitgrössten europäischen Ölkonzerns zogen nach besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen um 4,81 Prozent auf 594,40 Britische Pence an. Die Konkurrenten wie Royal Dutch Shell , Total oder Eni legten ebenfalls kräftig zu. Die Stahlbranche litt derweil unter Verlusten von United States Steel nach Zahlen und einem erneuten Gewinneinbruch des indischen Stahlkonzerns Tata Steel. ArcelorMittal büssten 3,12 Prozent auf 24,50 Euro ein.
Verluste gab es erneut in der Finanzbranche. ING wurden wegen technischer Probleme des Börsenbetreibers Euronext vom Handel ausgesetzt – zuvor hatten sie einen Tag nach der angekündigten Kapitalerhöhung und Zerschlagung 6,05 Prozent auf 8,983 Euro verloren. Der ganze Sektor wurde mit nach unten gezogen – der ING-Aktie folgten beispielsweise Aegon, Unicredit oder Societe Generale auf dem Fuss. In London markierten Royal Bank of Scotland (RBS) mit mehr als minus acht Prozent das Indexende. Analysten zufolge hat die von der EU angeordnete Zerschlagung der ING einen schlechten Präzedenzfall für andere Banken, die auch Staatshilfe zurückzahlen müssen, geschaffen. BBVA verloren nach im Rahmen ausgefallenen Zahlen moderate 0,16 Prozent auf 12,47 Euro.
Die Pharma- und Chemiebranche wartete nach Zahlen von Akzo Nobel und Bayer ebenfalls mit einiger Bewegung auf. Die Titel des niederländischen Chemiekonzerns sackten um deutliche 6,31 Prozent auf 41,965 Euro ab. Am Markt wurde insbesondere der vorsichtige Ausblick kritisiert. Bayer gewannen hingegen 1,17 Prozent auf 48,38 Euro – der deutsche Pharma- und Chemiekonzern hatte im dritten Quartal dank eines robusten Gesundheitsgeschäfts und einer Belebung im Kunststoffgeschäft die Trendwende geschafft.
In London legten GlaxoSmithKline nach einer US-Zulassung des Leukämie-Medikaments Arzerra um 2,15 Prozent auf 1.253,81 Pence zu. Titel des dänischen Partners Genmab kletterten um 3,65 Prozent auf 142,00 Kronen. Zudem startete Glaxo die klinische Testphase III für ein Mittel, dass als möglicher Nachfolger für das Asthmamittel Advair gilt. (awp/mc/pg/32)