EU-Schluss: Knapp behauptet – Techwerte gefragt
Der Pariser CAC-40-Index fiel um 0,05 Prozent auf 3.705,87 Zähler. In London gab der FTSE 100 um 0,33 Prozent auf 4.987,68 Zähler nach.
Titel von Thomas Cook stiegen in London mit plus 4,61 Prozent auf 255,16 Pence an die Footsie-Spitze. Die Gläubigerbanken des insolventen Arcandor-Konzerns versilberten die verbliebene Beteiligung an Europas zweitgrösstem Reisekonzern für mehr als eine Milliarde Euro. Mehr als drei Jahrzehnte nach der Übernahme der heutigen Thomas-Cook-Sparte Neckermann Reisen durch die jetzige Arcandor-Tochter Karstadt gehen der Handels- und der Touristikkonzern damit getrennte Wege. Insgesamt wurden mehr als 376 Millionen Thomas-Cook-Aktien zu 240 britischen Pence das Stück platziert worden. Der Verkaufserlös beläuft sich damit auf umgerechnet 1,03 Milliarden Euro.
Öl-Aktien litten unter einem negativen Analystenkommentar. BP verloren 1,20 Prozent auf 547,40 Pence. Royal Dutch Shell gaben 0,57 Prozent auf 1.739,50 Pence ab. HSBC hatte BP auf «Neutral» von zuvor «Overweight» und Shell auf «Underweight» von vorher «Neutral» abgestuft. Die Experten verwiesen bei beiden Konzernen auf die niedrigen Margen im Raffinerie-Geschäft.
Die Titel der britischen Einzelhändler schlossen ebenfalls mit Verlusten. Morrison (Wm.) Supermarkets gaben 0,28 Prozent auf 283,375 Pence ab. Die Gewinne der Supermarktkette sind im ersten Halbjahr zwar deutlich gestiegen, allerdings erwartet das Unternehmen ein gebremstes Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. Home Retail Group fielen mit minus 6,73 Prozent auf 321,617 Pence ans Footsie-Ende. Die Umsätze des Einzelhändlers fielen im zweiten Quartal zwar besser als erwartet aus, doch Finanzchef Richard Ashton erwartet schwächere Bruttomargen für das Gesamtjahr. Die Papiere der Baumarktkette Kingfisher fielen ebenfalls um knapp vier Prozent.
Technologie-Werte schlossen dagegen im Plus. In Amsterdam stiegen ASML um 2,19 Prozent auf 20,55 Euro. Der niederländische Chipindustrie-Ausrüster sieht eine Belebung des Geschäfts und hebt deshalb seine Umsatzprognose an. Im Zuge der Kursgewinne bei ASML verteuerten sich in Paris auch die Anteilsscheine des Halbleiter-Konzerns STMicroelectronics um zwei Prozent. Am Vortag hatte in den USA bereits der Chiphersteller Texas Instruments (TI) seine Prognose für das dritte Quartal angehoben. (awp/mc/pg/30)