Äusserungen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet über eine klar aufwärts gerichtete Inflationsentwicklung hätten Hoffnungen auf eine Zinssenkung in der Eurozone verringert und den Markt belastet, sagten Händler. In London, wo zum Schluss ein kleines Plus verzeichnet werden konnte, habe hingegen das aus den «Minutes» hervorgehende einstimmige Votum der Zentralbank-Mitglieder für eine Zinssenkung die Stimmung gestützt.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab bis Handelsende um 0,18 Prozent auf 4.301,34 Punkte nach. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, fiel um 0,48 Prozent auf 3.634,40 Punkte. Der Pariser CAC 40 verlor 0,22 Prozent auf 5.497,42 Zähler. In London rückte der Leitindex FTSE 100 hingegen um 0,08 Prozent auf 6.284,50 Punkte vor. Der Euronext 100 fiel um 0,31 Prozent auf 976,37 Zähler.
Philips-Aktien kletterten mit einem Plus von 1,33 Prozent auf 30,40 Euro auf den zweiten Platz im EuroSTOXX 50. Der niederländische Elektronikkonzern startet am 2. Januar 2008 ein neues, fünf Milliarden Euro teures Aktienrückkaufprogramm. Im Gegenzug wird das aktuelle Rückkaufprogramm am heutigen Mittwoch gestoppt. Ausserdem wurden die Philips-Titel von der Bank Cheuvreux in die Liste ihrer ausgewählten Investments aufgenommen.
Bankwerte gehörten nach negativen Aussagen von Goldman-Sachs-Analysten zu einzelnen Werten des Sektors überwiegend zu den schwächsten Indexwerten. So verloren UniCredit 1,46 Prozent auf 5,53 Euro. Societe Generale gaben um 1,06 Prozent auf 98,06 Euro noch. Credit Agricole fielen noch um 0,60 Prozent auf 23,02 Euro. Santander Central Hispano (SCH) hingegen konnten sich mit einem leichten Aufschlag von 0,07 Prozent auf 14,36 Euro noch ins Plus retten.
In London trotzten etliche Vertreter des Sektors der schlechten Stimmung für die Branche. HSBC Holdings legten um 0,60 Prozent auf 833,50 Britische Pence zu. Royal Bank of Scotland Group kletterten um 0,29 Prozent auf 425,50 Pence zu. Standard Chartered stiegen um 0,28 Prozent auf 1.814 Pence.
Northern Rock sprangen mit einem Plus von 4,37 Prozent auf 90 Pence an die Spitze des FTSE 100. Die angeschlagene Hypothekenbank hat sich laut einem BBC-Bericht an ihren Wettbewerber Bradford & Bingley gewandt und vorgeschlagen, einige Vermögenswerte an den Rivalen zu veräussern. Titel von Bradford & Bingley stiegen um 2,33 Prozent auf 265,20 Pence. (awp/mc/pg)