EU-Schluss: Kräftiges Plus – US-Konjunkturdaten treiben weiter an

Insbesondere der überraschend deutlich gestiegene ISM-Index habe für Schub gesorgt, hiess es am Markt. In den USA hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor im Februar stärker verbessert als von Experten erwartet.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 kletterte zum Handelsschluss um 2,06 Prozent auf 3.684,54 Punkte und konnte damit einen Teil der jüngsten Kursverluste abbauen. Kein Wert schloss im Minus. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, stieg um 1,47 Prozent auf 3.140,77 Zähler. Der Euronext 100 legte um 1,71 Prozent auf 846,36 Punkte zu. In Paris gewann der CAC 40 1,72 Prozent auf 4.756,42 Punkte. Der Londoner FTSE 100 schloss 1,49 Prozent höher bei 5.853,50 Zählern.


Spitzenreiter im EuroSTOXX waren Credit Agricole mit plus 5,75 Prozent auf 18,20 Euro, obwohl die französische Grossbank im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen der Finanzkrise einen Gewinneinbruch verbucht hatte. Die Zahlen seien zwar schlechter als erwartet, sagte ein Analyst. Auch der Einfluss der Kreditkrise sei grösser als gedacht, aber auf operativer Basis seien die Zahlen deutlich besser ausgefallen. Obwohl das Ergebnis schlechter ausgefallen sei als erwartet, seien die Investoren offenbar erleichtert, dass sich Gerüchte über deutlich höhere Abschreibungen nicht bewahrheitet hätten, sagten Händler.


Nokia-Aktien erholten sich von ihren Vortagesverlusten nach der Intel-Prognosekürzung und gewannen 3,57 Prozent auf 22,90 Euro. Nokia sei zwar im rückläufigen Markt kein «absolut sicherer Hafen», schrieben die Analysten von Glitnir ihren Kunden, dennoch äusserten sie sich zuversichtlich über die weitere Kursentwicklung. Das Unternehmen sei durch das Geschäftsmodell, die geographische Diversifikation und das umfangreiche Produktportfolio besser vor Marktschwankungen geschützt als viele andere Werte, so die Experten der isländisch-norwegischen Bank.


In London stiegen die Aktien von Liberty International mit einem Plus von 9,23 Prozent auf 1.024,00 Pence an die Spitze des «Footsie». Laut einem Bericht des’Independent» führt das Immobilienunternehmen Fusionsgespräche mit einem seiner grössten Konkurrenten. Ziel sei die Bildung des weltgrössten Unternehmens für Einkaufszentren.


Die Aktien von HBOS profitierten von einem positiven Analystenkommentar und stiegen um 5,70 Prozent auf 575,00 Pence. Die Experten von ABN Amro hatten den Titel von «Sell» auf «Hold» hochgestuft und das Kursziel mit 545 Pence beziffert.


Die Papiere der Royal Bank of Scotland Group, Barclays und Lloyds TSB Group – die allesamt am unteren Ende des Kurszettels zu finden waren – wurden ex-Dividende gehandelt.


Im Schweizer Leitindex Swiss-Market-Index (SMI) waren Swisscom nach Zahlen mit minus 2,85 Prozent auf 375,25 Franken mit Abstand der schwächste Wert. Die vom Telekommunikationskonzern vorgelegten Zahlen seien wie erwartet im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, hiess es am Markt. Der eine oder andere Marktteilnehmer habe wohl auf ein neues Aktienrückkaufprogramm oder einen etwas optimistischeren Ausblick gehofft. (awp/mc/pg)

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