Ölwerte wurden unter anderem durch die wachsenden Sorgen um eine Ölkatastrophe vor der US-Golfküste belastet. Hinzu kommt nach Meinung einiger Experten weiter eine Unsicherheit im Fall Griechenland, da auch der Beschluss eines Hilfspaketes nicht alle Probleme löse. «Es ist nicht sicher, dass die Krise vorbei ist, wenn das Geld an Griechenland ausbezahlt wird», sagte ein Börsianer.
Der EuroStoxx 50 verlor 0,40 Prozent auf 2.816,86 Punkte. Er büsste damit binnen Wochenfrist knapp 3,5 Prozent seines Wertes ein. Verantwortlich dafür waren vor allem Verluste nach den Herabstufungen der Kreditwürdigkeit Griechenlands, Portugals und Spaniens. In Paris ging es für den Cac 40 um 0,62 Prozent auf 3.816,99 Punkte runter, während der Londoner FTSE 100 um 1,15 Prozent auf 5.553,29 Zähler fiel. Für den «Footsie» war es die dritte Woche in Folge mit Verlusten.
Finanzwerte rutschten nach den Berichten zu Goldman ab. So ging es in Frankreich für Titel von Credit Agricole um 2,52 Prozent auf 10,820 Euro abwärts, Papiere der Societe Generale gaben um 1,60 Prozent auf 40,400 Euro nach. In der Schweiz sanken Papiere der Credit Suisse um 2,26 Prozent auf 49,700 Schweizer Franken.
In London verlor die zweitgrösste britische Bank Barclays satte 6,37 Prozent auf 340,929 Britische Pence und lag damit am Ende des «Footsie». Das Geldhaus hatte zwar im ersten Quartal seinen Gewinn deutlich gesteigert, doch anders als zahlreiche Grossbanken hatte es die Markterwartungen nicht übertreffen können.
Insgesamt ging es für den Branchenindex Stoxx Europe 600 Banken um 1,15 Prozent runter, nachdem die Kurve im Tagesverlauf nach weiteren Fortschritten bei den Verhandlungen um ein Hilfspaket für Griechenland zwischenzeitlich nach oben gezeigt hatte.
Für die Papiere von BP, das die im Golf von Mexiko gesunkene Ölplattform betrieben hatte, gab es ein Minus von 1,49 Prozent auf 571,793 Pence. Die US-Regierung sieht das Unternehmen nach dem Unglück in der Verantwortung und erwartet, dass alles zur Bekämpfung der Ölkatastrophe getan wird und der Konzern die Kosten dafür trägt.
Runter ging es auch für den Konkurrenten Total. Der hatte im Jahresviertel eigentlich wie andere Branchengrössen auch von einem höheren Ölpreis profitiert. Allerdings vermissten Analysten bei der Zahlenpräsentation eine positive Überraschung. Zudem hatte Firmenchef Christophe de Margerie auch vor einem weiter schwierigen Umfeld für das Raffineriegeschäft gewarnt. Zudem bestätigte der Konzern, dass die Raffineriekapazität gesenkt werden soll. Total-Papiere verloren 2,55 Prozent auf 40,970 Euro. (awp/mc/pg/32)