EU-Schluss: Kursgewinne – Gemischte US-Konjunkturdaten
Die Uni Michigan schob postwendend eine überraschend gute Stimmung unter den US-Verbrauchern nach und verhalf den europäischen Indizes wieder in die Gewinnzone.
Der EuroStoxx 50 gewann am Ende 1,13 Prozent auf 2.638,31 Punkte, lag nach den Einzelhandelsdaten aber kurzzeitig leicht im Minus. Auf Wochensicht hat der europäische Leitindex damit um 3,32 Prozent zugelegt. In Paris gewann der Cac 40 am Freitag 1,11 Prozent auf 3.555,52 Punkte. Der britische Leitindex FTSE 100 stieg trotz schwacher Banken- und Minenwerte um 0,61 Prozent auf 5.163,62 Punkte.
Aktien aus dem Bankensektor setzten ihren Erholungskurs fort. Hilfreich war laut Händlern, dass die jüngsten Anleiheemissionen in Portugal, Spanien und Italien allesamt erfolgreich verlaufen seien. Banco Santander sprangen um 7,17 Prozent auf 8,61 Euro in die Höhe und führten den Eurostoxx 50 an. Der Chef der spanischen Bank hatte sich optimistisch für das Jahr 2010 geäussert. BBVA gewannen 5,55 Prozent auf 8,47 Euro. Titel der französischen Banken BNP Paribas und Credit Agricole verteuerten sich ebenfalls um jeweils mehr als fünf Prozent.
Einzig britische Banken folgten dem Trend nicht und lagen im Minus. Papiere von Lloyds und der Royal Bank of Scotland fielen um 2,83 und 1,83 Prozent. Auch Minenwerte gaben in London nach: Rio Tinto , Anglo American , Kazakhmys und BHP Billiton verloren zwischen 0,24 und 1,83 Prozent.
Besser erging es den Aktien von BP , die sich von ihrer jüngsten Talfahrt erholten. Mit plus 7,22 Prozent auf 391,22 Pence waren die Titel mit Abstand bester Wert im britischen «Footsie». Hoffnungen, der Ölkonzern werde die Dividendenausschüttung lediglich verschieben statt zu kürzen, sorgten für Auftrieb. «BP legen derzeit in einem festen Markt stärker zu als andere Aktien. Wenn Investoren mehr Risiken eingehen wollen, werden sie in BP-Aktien investieren», sagte Philippe Gijsels, Aktienstratege bei BNP Paribas Fortis.
In Zürich waren Novartis mit plus 3,06 Prozent auf 55,50 Schweizer Franken sehr gefragt. Der Schweizer Pharmakonzern hat in den USA mit seinem Multiple-Sklerose-Mittel Gilenia eine wichtige Zulassungshürde genommen. Ein Beraterausschuss der US-Behörde FDA hatte das Medikament zur Zulassung empfohlen. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) wertet die Empfehlung als einen «grossen Schritt». Novartis scheine seinen Konkurrenten bei der Entwicklung eines MS-Medikaments einen Schritt voraus zu sein, sagte ein Händler. (awp/mc/pg/30)