EU-Schluss: Kursgewinne trotz verhaltenem Auftakt der US-Börsen
Zuvor ist der Preis für US-Rohöl den zweiten Tag in Folge abgerutscht und fiel zeitweise auf ein Tagestief von 125,96 Dollar je Barrel.
Der EuroSTOXX 50 legte bis Handelsende 0,87 Prozent auf 3.743,18 Punkte zu. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, stieg 0,75 Prozent auf 3.169,69 Punkte. Der Euronext 100 sprang 1,30 Prozent auf 884,40 Zähler nach oben. In Paris gewann der CAC 40 1,32 Prozent auf 4.971,11 Zähler. In London kletterte der britische FTSE 100 0,18 Prozent auf 6.069,60 Punkte.
Zu den grossen Gewinnern des Tages zählten die Aktien des europäischen Rüstungs- und Raumfahrtkonzerns EADS mit einem Kursplus von 1,43 Prozent auf 14,88 Euro. Die Airbus-Tochtergesellschaft konnte bei der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin einen Grossauftrag verbuchen. Die Fluggesellschaft Gulf Air bestellte laut Konzernangaben 15 Maschinen des Typs A320 und 20 Maschinen vom Typ A330. Allerdings musste die Airbus-Tochter auch Abstriche bei den zu erwartenden Ordereingängen für den Super-Airbus A380 einräumen. Statt 30 würden nur noch 20 Bestellungen erwartet, sagte Airbus-Manager John Leahy.
Am Ende reichte es auch für leichte Kursgewinne bei den Aktien des Autobauers PSA Peugeot Citroen . Nachdem der Konzern die Geschäftsziele für das laufende Jahr bestätigte, sprangen die Papiere an der Börse in Paris zeitweise auf ein Tageshoch bei 42,29 Euro. Die Gewinne sind dann aber ein Stück weit zusammengeschmolzen und die Aktien von Peugeot Citroen gingen am Ende mit einem Plus von 0,15 Prozent auf 41,37 Euro aus dem Handel.
Generali-Aktien gehörten hingegen zu den grösseren Gewinnern im EuroSTOXX 50. Die Papiere profitierten vom Rückzug der Offerte für das Versicherungsgeschäft der Royal Bank of Scotland (RBS). Das Papier des italienischen Versicherers stieg um 1,34 Prozent auf 26,50 Euro. Zudem stützte die Hochstufung der WestLB von «Hold» auf «Add» mit einem Kursziel von 30,50 Euro. Bei RBS konnte eine Hochstufung der Credit Suisse die negative Nachricht für die Schotten nur zeitweise überlagern: Am Ende gaben die Aktie der RBS 1,35 Prozent auf 235,375 Pence nach. Die Credit Suisse hatte die Bewertung in einer Sektorstudie von «Underperform» auf «Neutral» angehoben.
An der Börse in Zürich zählten die Papiere der Schweizer Grossbank UBS dagegen zu den Verlieren des Tages. Die Titel hätten unter dem Handel mit Bezugsrechten gelitten, sagte ein Händler. Am Ende schlossen sie mit einem Minus von 0,76 Prozent auf 26,04 Schweizer Franken. Der Druck auf die Aktie dürfte bis zum 9. Juni anhalten, hiess es weiter aus dem Markt – dann ende die Frist für den Handel. «Sollte die Aktie auf 25 Franken fallen, ist ein Wiedereinstieg bedenkenswert», sagte ein Börsianer.
An der Börse in London rutschten dagegen die Aktien von British Energy 1,63 Prozent auf 725,00 Pence ab. Das zum Verkauf stehende Energieunternehmen verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen gefallener Preise einen Gewinnrückgang. 2008/09 dürfte ein schwieriges Jahr für den Energiekonzern werden, hiess es zudem in einer aktuellen Studie von Merrill Lynch. Die Analysten bestätigten ihre Verkaufs-Empfehlung für die Aktie. (awp/mc/pg)