EU-Schluss: Kursgewinne – Zinssenkung sorgt für Erleichterung

Der Handel verlief aber laut Händlern weiterhin sehr nervös. Am Nachmittag stützte der Start der US-Börsen die Indizes in Europa. Verglichen mit den Kurseinbrüchen in Asien und Europa verzeichneten sie nur moderate Verluste. Die Fed hatte den Leitzins am Dienstag überraschend um 0,75 Prozentpunkte auf 3,50 Prozent gesenkt. Regierungen und Experten riefen die Anleger am Dienstag auf, Ruhe zu bewahren. Experten in London rechnen für die kommenden Wochen zwar weiter mit Turbulenzen. Für Panikverkäufe sei es aber ohnehin zu spät, Investoren sollten zunächst abwarten, hiess es.


Der EuroSTOXX 50 schloss mit einem Plus von 1,35 Prozent auf 3.753,20 Zähler. Am Morgen war der europäische Leitindex noch auf den tiefsten Stand seit Juli 2006 gefallen. Der STOXX 50 gewann 1,98 Prozent auf 3.200,74 Zähler. Der breit gefasste Euronext 100 stieg um 1,78 Prozent auf 851,45 Zähler. Der Pariser CAC 40 legte 2,07 Prozent auf 4.842,54 Zähler zu. Am deutlichsten fiel das Plus für den Londoner FTSE 100 mit 2,90 Prozent auf 5.740,10 Punkte aus.


Schneider Electric gewannen nach der Vorlage positiv aufgenommener Umsatzzahlen 7,10 Prozent auf 76,90 Euro. Der französische Elektrokonzern hat die Erlöse auf vergleichbarer Basis im abgelaufenen Geschäftsjahr organisch um 13,9 Prozent gesteigert. SG Securities sah das organische Wachstum über der Prognose der Analysten von 13,4 Prozent und bekräftigte die Empfehlung «Buy». Alle Regionen hätten sich gut entwickelt.


Händler betonten auch, dass einige zuletzt teilweise stark unter Druck stehende Einzelwerte auch deutliche Reaktionen zeigten. So setzten sich die Aktien von ArcelorMittal mit 8,99 Prozent auf 41,34 Euro an die Spitze des europäischen Leitindex.


Händler verwiesen auch auf die Erholung des zuletzt deutliche gedrückten Bankensektors vor allem in Paris. Credit Agricole gewannen 6,61 Prozent auf 19,67 Euro, BNP Paribas erholten sich um 6,28 Prozent auf 66,65 Euro. Societe Generale stiegen um 5,07 Prozent auf 82,50 Euro. Die Titel reagierten damit nicht auf eine Studie von Goldman Sachs. Die Analysten hatten die Kursziele für die Banken gesenkt.


In London gewannen Lloyds TSB Group nach einem positiven Analystenkommentar 9,24 Prozent auf 408 Pence. Goldman Sachs hatte die Titel von der «Conviction Sell List» genommen und auf «Neutral» gehoben.


Pearson sprangen nach einem positiv aufgenommenen Zwischenbericht um 8,14 Prozent auf 671 Pence nach oben. Der britische Medienkonzern stellte für das abgelaufene Geschäftsjahr 2007 ein Ergebnis über den Erwartungen des Marktes in Aussicht. Das bereinigte Ergebnis je Aktie dürfte am oberen Ende oder über der von Experten erwarteten Spanne liegen, teilte das Unternehmen am Morgen mit. Gegenwärtig bewegen sich die Schätzungen zwischen 42,0 und 45,5 Pence je Aktie.


An der Börse in Amsterdam rückten Ahold um 5,65 Prozent auf 8,23 Euro vor. Der niederländische Einzelhandelskonzern will sich von seiner Tochter Schuitema trennen und verhandelt mit dem Finanzinvestor CVC Capital Partners über einen Verkauf. Ahold hält 73 Prozent an der Supermarktkette. Die Transaktion soll in bar erfolgen und auch den Transfer von mehr als 50 Geschäften beinhalten. (awp/mc/pg)

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