EU-Schluss: Kursverluste – Wall Street belastet, Einzelhändler fest

Von der Bank of England sowie der Europäischen Zentralbank unverändert belassene Leitzinsen seien indes mehrheitlich ebenso erwartet worden, wie die stärkere Betonung der Inflationsrisiken, sagten Marktteilnehmer.

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab um 0,49 Prozent auf 4.237,62 Zähler nach. Der auch schweizerische und britische Werte umfassende STOXX 50 verlor 0,68 Prozent auf 3.554,23 Punkte. Der Euronext 100 sackte um 0,82 Prozent auf 952,39 Zähler ab. In Paris verlor der CAC 40 0,64 Prozent auf 5.400,43 Punkte. Der Londoner FTSE 100 ging um 0,80 Prozent tiefer bei 6.222,70 Zählern aus dem Handel.

Den Sorgen um eine Abschwächung der Konsumlaune in den USA stemmten sich die Einzelhandelswerte diesseits des Atlantiks erfolgreich entgegen. So sprangen Sainsbury mit einem Kursgewinn von 6,30 Prozent auf 387,13 Pence an die Spitze des «Footsie». Die britische Supermarktkette hat im am 29. Dezember ausgelaufenen vierten Quartal den flächenbereinigten Umsatz um 3,7 Prozent gesteigert und damit die Analystenerwartungen getroffen. Auch METRO zogen als bester Wert im DAX um mehr als 6 Prozent an – der Zwischenbericht wurde mit einer zweistelligen Umsatzsteigerung positiv aufgenommen.

Im Fahrwasser von Sainsbury legten Morrison (Wm.) Supermarkets um 0,41 Prozent auf 311,38 Pence zu, für Tesco ging es nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen indes um 0,60 Prozent auf 413,38 Pence nach unten. Marks & Spencer verloren nach dem Kursrutsch vom Vortag wegen des schwächeren Weihnachtsgeschäfts weitere 3,48 Prozent auf 405,88 Pence.

Die Aktie von Scottish & Newcastle (S&N) stieg um 0,76 Prozent auf 739,88 Pence. Der britische Getränkekonzern hatte auch die dritte Übernahmeofferte der beiden Konkurrenten Heineken und Carlsberg abgelehnt. Heineken verloren 3,16 Prozent auf 42,32 Euro. Die Carlsberg-Aktie gab nach der Aufhebung der zwischenzeitlichen Handelsaussetzung 1,95 Prozent auf 604,00 dänische Kronen ab. Die Aufstockung des Gebots auf 780 Pence je Anteilsschein reflektiere nur die Währungskursentwicklung, teilte S&N mit. Für eine Zusammenarbeit mit dem Bieterkonsortium müsse die Offerte auf 800 Pence je Aktie steigen.

In Paris gewannen EADS nach positiven Aussagen zum vergangenen Jahr 2,65 Prozent auf 19,35 Euro. Der europäische Flugtechnikkonzern hatte trotz der schweren Krise um den Super-Airbus A380 das vergangene Jahr mit einem «starken Ergebnis» abgeschlossen. EADS-Chef Louis Gallois sagte am Donnerstag im EADS-Werk Donauwörth, «2007 war aussergewöhnlich», für genaue Zahlen sei es aber noch zu früh.

In Madrid gewannen Bankinter 5,18 Prozent auf 11,57 Euro. «El Economista» hatte berichtet, das spanische Finanzunternehmen wolle der französischen Grossbank Credit Agricole keine Verwaltungsratssitze einräumen, falls diese ihren Anteil von derzeit 19,50 auf 29,99 Prozent erhöhe. Die Aktien der Credit Agricole, die mit zwei Sitzen gerechnet hatte, sanken um 0,63 Prozent auf 21,95 Euro. (awp/mc/gh)

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