Der allmähliche Start der Berichtssaison in Europa bewegte vor allem Einzelwerte. Während der Chemiesektor das grösste Plus verbuchte, waren Aktien aus dem Versicherungssektor am wenigsten gefragt.
Der EuroSTOXX 50 gewann 0,35 Prozent auf 2.528,85 Zähler und verbuchte damit seit dem 10. Juli ein Plus von knapp elf Prozent. Der FTSE 100 stieg um 0,28 Prozent auf 4.493,73 Punkte. Der CAC-40-Index legte um moderate 0,07 Prozent auf 3.305,07 Zähler zu.
Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) hatte im zweiten Quartal wegen der Konkurrenz durch billigere Generika in den USA zwar weniger umgesetzt als im Vorjahr, bei Umsatz und Gewinn aber dennoch die Erwartungen des Marktes übertroffen. Konzernchef Andrew Witty sagte am Mittwoch, er rechne damit, dass sich die Erholung im zweiten Halbjahr fortsetze und der Einfluss billigerer Nachahmermedikamente auf den Umsatz durch neue Produkte und Erfolge im Impfstoffgeschäft reduziert werde. Die Aktie gab dennoch um 0,56 Prozent auf 1.159,50 Britische Pence nach.
BHP Billiton büssten 1,80 Prozent auf 1.501,375 Pence ein. Der Bergbaukonzern hatte im abgelaufenen Quartal rund zehn Prozent weniger Eisenerz als im Vorjahr produziert und damit – wie bereits befürchtet – seine Jahresziele verfehlt. Hauptgründe für den Rückgang waren Sicherheitsmassnahmen nach Zwischenfällen in den Minen in West-Australien. Rio Tinto hatte in der vergangenen Woche noch eine Rekordproduktion mit einem Plus von acht Prozent für die Monate April bis Juni bekannt gegeben. Die Rio-Tinto-Titel stiegen um 1,4 Prozent.
Die Fiat-Aktien litten nach der Vorlage von Zahlen und der Bestätigung der Jahresprognosen unter Gewinnmitnahmen und büssten 1,70 Prozent auf 7,805 Euro ein. Der italienische Autokonzern hatte sich in der Wirtschaftskrise besser geschlagen als erwartet. Zwar waren im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, dennoch überraschte das Unternehmen die meisten Analysten, die mit schlechteren Zahlen gerechnet hatten.
Auch Iberdrola überraschte positiv. Der spanische Versorger hatte trotz eines Gewinnrückgangs mehr als von Analysten erwartet verdient. Die Aktie fiel dennoch um 0,44 Prozent auf 5,66 Euro. Pläne einer Kapitalerhöhung wies Iberdrola erneut zurück, es werde allerdings über die Ausgabe einer US-Anleihe nachgedacht, hiess es. Im Amsterdamer AEX-Index sprangen TomTom um 12,12 Prozent auf 7,047 Euro hoch. Der Navigationsgerätehersteller hatte im zweiten Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen übertroffen.
Norsk Hydro stiegen um 2,56 Prozent auf 33,69 Norwegische Kronen. Der Aluminium-Produzent sieht den Boden mit Blick auf den Abschwung beim Verbrauch von Aluminiumprodukten bald erreicht, bleibt aber vorsichtig hinsichtlich des Handelsumfeldes im zweiten Halbjahr. Zuvor hatte der Konzern für das zweite Quartal einen geringer als erwarteten Verlust gemeldet. (awp/mc/ps/33)