Auf Jahressicht ergab sich damit ein Plus von 22 Prozent. In Paris beendete der CAC-40-Index den Handel mit einem Plus von 0,83 Prozent bei 3.936,33 Punkten und das Jahr somit ebenfalls um 22 Prozent höher.
An diesem Silvestertag blieben die Börsen in Frankfurt, Budapest, Madrid, Mailand, Prag, Tokio, Wien, Warschau und Zürich geschlossen. Vor diesem Hintergrund wird für den EuroStoxx 50 der Jahresschlusstand erst im weiteren Tagesverlauf berechnet. Auf Basis des Vortagsschlusskurses gewann der europäische Leitindex auf Jahressicht 21 Prozent hinzu. Für die zu Ende gehende Dekade steht dennoch ein Minus von knapp 40 Prozent zu Buche. Ähnlich lautete die Bilanz für weitere führende europäische Indizes: Ob FTSE, CAC-40 oder Dax, sie alle notieren im Dekaden-Vergleich unter dem Stand von 1999.
«Konjunkturdaten aus den USA und China haben dem Markt zu verstehen gegeben, dass sich die Lage bessert und das hat speziell im Dezember für frischen Wind gesorgt», sagte Geert Ruysschaert, Analyst bei der Fortis Bank in Brüssel. «Man kann also nicht sagen, dass der Aufwärtstrend gestoppt wurde.» Wie ein weiterer Marktteilnehmer betonte, sei die Weihnachtsrally zwar nun vorbei, das heisse aber nicht , dass der Markt jetzt plötzlich deutlich nach unten korrigieren werde. Auch er verwies auf die zum Teil deutlich besseren Konjunkturdaten im Dezember.
Im Londoner «Footsie» gehörten Petrofac am Donnerstag mit einem Kursaufschlag von 3,27 Prozent auf 1.043 Britische Pence zu den Spitzenreitern. Rohstoff- und Minenwerte gehörten dank gestiegener Öl-, Gold- und Metallpreise sowohl auf Tages- wie auch auf Jahressicht zu den grössten Gewinnern. Antofagasta beendeten den Handelstag 1,80 Prozent fester bei 993,50 Pence. Kazakhmys verteuerten sich um 0,99 Prozent auf 1.328 Pence und steuerten damit zu ihrem Jahresplus von etwa 470 Prozent bei. Damit waren die Anteilsscheine des Kupferförderers auch absoluter Spitzenreiter unter den Rohstofftiteln. Insgesamt konnte sich der europäische Rohstoff-Subindex im vergangenen Jahr fast verdoppeln. Der Sektor profitierte vom starken Anstieg der Metallpreise – stellvertretend hierfür zog der Goldpreis in diesem Jahr um etwa ein Viertel an. Der Ölpreis verzeichnete indes mit einem Plus von knapp 80 Prozent 2009 den stärksten Anstieg in der auslaufenden Dekade.
Nachrichten waren wie bereits in den vergangenen Tagen Mangelware. Damit rückten die Jahresbilanzen verstärkt in den Fokus. Einer der grössten Gewinner unter den Einzelwerten im Euro Stoxx 50 war die französische Grossbank BNP Paribas. Die Papiere gingen bei 55,90 Euro aus dem Handel und somit auf Jahressicht um 90 Prozent höher. Auch andere Finanzwerte wie Deutsche Bank und Santander zählten zu den Favoriten der Anleger im Aktienjahr 2009. Entsprechend gehörte der Banken-Sub-Index gleich hinter den Rohstoffwerten zu den stärksten Performern 2009.
Verlierer des Jahres im europäischen Auswahlindex waren die Stammaktien von Volkswagen (VW) mit einem Kursverlust von fast 70 Prozent. Der Kurs der Wolfsburger wurde im Jahr 2009 stark von dem gescheiterten Übernahmeversuch durch Porsche und dem folgenden Einstieg des Emirats Katar bewegt. Zweitschwächster Wert in dem Euro-Leitindex war Nokia, die Aktien verbilligten sich, auch wegen der starken Konkurrenz im Smartphone-Bereich durch das «iPhone» von Apple , im abgelaufenen Jahr um 20 Prozent. (awp/mc/ps/16)