EU-Schluss: Leichte Gewinne nach guten US-Vorgaben
Erst in den letzten Handelsminuten schaffte der EuroSTOXX 50 ein plus von 0,36 Prozent auf 2.156,97 Punkte. In London stieg der FTSE 100 um 0,64 Prozent auf 3.925,20 Zähler. Der französische CAC-40-Index verlor dagegen ganz leicht und ging mit einem Abschlag von 0,05 Prozent auf 2.892,07 Punkte aus dem Handel.
Damit gab es bei den wichtigsten europäischen Aktien den sechsten Handelstag in Folge mit Kursgewinnen. Die jüngste Konjunkturdaten aus den USA hätten die Hoffnung auf ein Abflauen der Wirtschaftskrise geweckt, hiess es von Händlern. «Wir haben bei den Bank-Aktien zuletzt sehr starke Kursgewinne gesehen», sagte der Aktienstratege Gerhard Schwarz von der UniCredit. Die weitere Kursentwicklung werde in den kommenden Tagen unter anderem von den Nachrichten vom Treffen der führenden Wirtschaftsnationen (G20) abhängen.
Wieder einmal spielten die Aktien von führenden Banken eine wichtige Rolle an den europäischen Börsen: Vor allen in London konnten die Papiere der grossen britischen Geldhäuser stark zulegen. Die Aktien der Barclays-Bank sprangen am Ende um 13,53 Prozent auf 134,75 Britische Pence nach oben. Lloyds Titel gewannen 11,65 Prozent auf 66,625 Pence und Royal Bank of Scotland kletterten um 7,26 Prozent auf 26,625 Pence.
Dann hatten die Anleger aber auch die Aktien des französischen Versorgers GDF-Suez im Blick. Die Papiere beendeten den Handel mit einem Minus von 1,58 Prozent auf 27,35 Euro. Die Beschäftigten des Energiekonzerns reagierten mit massiven Arbeitsniederlegungen auf die Vergabe von Aktienoptionen an das Topmanagement. Als bekannt wurde, dass allein Konzernchef Gerard Mestrallet im November Optionen für 830.000 Aktien erhalten hatte, sprang der Arbeitskampf auf zahlreiche Standorte über. Die Gewerkschaft CGT rief den unbefristeten Arbeitskampf aus.
Dagegen gehörten Rohstoffwerte wegen gestiegener Metallpreise zu den erfolgreichsten Titeln an Europas Börsen. Die Aktien des britisch-australischen Rohstoffkonzerns Rio Tinto stiegen beispielsweise um 7,35 Prozent auf 2.334,00 Pence. Hier stützten zudem Aussagen, dass der Rohstoffkonzern womöglich weitere Vermögenswerte verkaufen will, falls der geplante milliardenschwere Einstieg des staatlichen chinesischen Aluminiumkonzerns Chinalco doch noch scheitern sollte. Am Vortag hatte die australische Kartellbehörde grünes Licht für das vor allem in der Politik umstrittene Geschäft gegeben.
Schliesslich gingen die Aktien des schwedischen Textilkonzerns Hennes & Mauritz (H&M) mit kräftigen Verlusten aus dem Handel. An der Börse in Stockholm rutschten die Papiere nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen um 3,51 Prozent auf 316,50 Schwedische Kronen ab. Der Umsatz war ohne Einrechnung der neuen Filialen im ersten Quartal um fünf Prozent gefallen. Insgesamt war er einschliesslich Neugründungen und Währungseffekten um 18 Prozent auf 23,3 Milliarden Kronen gestiegen. Der Nettogewinn sank dagegen von 2,9 auf 2,6 Milliarden Kronen. (awp/mc/pg/31)