EU-Schluss: Leichte Gewinne – Wall Street bremst

Der EuroStoxx 50 rettete ein Plus von 0,39 Prozent auf 2.862,32 Punkte ins Ziel. Auf Wochensicht verlor der europäische Leitindex allerdings 1,65 Prozent. Der Pariser CAC-40-Index beendete den letzten Handelstag der Woche 0,14 Prozent höher bei 3.803,72 Zählern. In Londoner stieg der FTSE 100 um 0,33 Prozent auf 5.261,57 Zähler.


Im Finanzsektor fiel die Entwicklung mehrheitlich negativ aus. Mit Credit Agricole , Axa , Aegon und Unicredit belegten gleich vier Titel aus der Branche die letzten Plätze im EuroStoxx. Bei AXA, die 1,64 Prozent auf 15,62 Euro verloren, belasteten zudem Medienberichte, denen zufolge die Versteigerung eines 16,5-prozentigen Anteils von Axa an der chinesischen Taikang Life gestoppt worden ist. Unter Berufung auf eine mit den Verhandlungen vertraute Person hiess es, bei den Bietern steige die Sorge um Auflagen der chinesischen Regulierungsbehörden für den Versicherungssektor. Angeblich sollen unter anderem der Singapurer Staatsfonds Temasek und die US-Beteiligungsgesellschaften Blackstone und KKR Angebote für die Axa-Beteiligung vorgelegt haben, die über eine Milliarde US-Dollar wert sei.


Auch in London und Zürich liessen die Anleger die Finger von Werten wie Lloyds Banking Group und UBS . Dagegen gehörten ING mit einem Plus von 1,61 Prozent auf 6,124 Euro zu den besseren Werten im europäischen Leitindex. Der niederländische Finanzkonzern teilte mit, dem Staat fünf Milliarden Euro an Kapitalhilfen zurückzahlen zu wollen. Als Termin sei der 21. Dezember vorgesehen. Am Donnerstag hatte eine positive Studie der Aktie zum ersten Platz verholfen.


Bei den Rohstoffaktien waren die jüngsten Konjunkturdaten aus China der treibende Faktor. So stieg etwa die Industrieproduktion Chinas im November so stark wie zuletzt Mitte 2007. Die zuversichtlich stimmenden Daten trieben auf Seiten der Rohstoffe selbst etwas den Kupferpreis an. In London waren entsprechend die Papiere der Bergbaukonzerne gefragt. Vedanta gewannen 3,24 Prozent auf 2.390,00 Pence und für Kazakhmys ging es um 2,20 Prozent auf 1.253,00 Pence hoch.


Papiere von GlaxoSmithKline gewannen marktkonforme 0,39 Prozent auf 1.303,00 Pence, nachdem der britische Pharmakonzern im Rahmen einer strategischen Partnerschaft beim Wiener Impfstoffspezialisten Intercell eingestiegen ist. Ziel der Zusammenarbeit sei die Entwicklung und Vermarktung nadelfreier Pflaster-Impfstoffe, teilten beide Unternehmen mit.


Thales stachen mit einem Plus von 3,23 Prozent auf 33,91 Euro positiv hervor. Europas grösster Rüstungselektronikkonzern will seine Produktivität in den kommenden fünf Jahren um 1,3 Milliarden Euro steigern.


Die Aktie des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS verteuerte sich trotz negativer Nachrichten um 1,98 Prozent auf 12,365 Euro. Mit einem ultimativen Brief an EADS wollen Deutschland und seine sechs Partnerländer den Airbus-Mutterkonzern zu direkten Verhandlungen auf der Chefebene über den Militärtransporter Airbus A400M zwingen, dessen Mehrkosten EADS teilweise auf die Abnehmerstaaten abwälzen will. Bisher laufen die Gespräche über die Konzerntochter Airbus Military (AMSL), die das Flugzeug baut. «Wir wollen endlich Verhandlungen mit EADS», sagte Verteidigungs-Staatssekretär Rüdiger Wolf der dpa am Freitag während des A400M-Jungfernfluges in Sevilla. Zudem musste sich EADS laut einem Bericht des Magazins «Wirtschaftswoche» beim Auftrag für die ersten acht Galileo-Satelliten dem Bremer Konkurrenten OHB geschlagen geben. (awp/mc/pg/29)

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