«Zunächst war der Markt wegen Erwartungen auf eine Rettung der US-Autobranche nach oben gegangen, doch dann haben schwache US-Konjunkturdaten belastet», ergänzte Bernard McAlinden, Marktstratege bei NCB Stockbrokers.
Der EuroSTOXX 50 verlor 0,47 Prozent auf 2.407,47 Punkte. In London ging der FTSE 100 mit einem Minus von 0,07 Prozent auf 4277,56 Zählern nahezu unverändert aus dem Handel. Frankreichs CAC-40-Index büsste 0,87 Prozent auf 3.185,66 Punkte ein.
Grösste Verlierer im EuroSTOXX50 waren einmal mehr Finanzaktien. Schlusslicht waren die Titel der französischen Bank BNP Paribas mit einem Minus von 10,05 Prozent auf 39,40 Euro. Ein Brüsseler Gericht hatte der belgischen und der niederländischen Regierung für deren Zerschlagungsplan für den Finanzkonzern Fortis und die Pläne zum Verkauf von Teilen an BNP Paribas einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Aktien von Fortis blieben bis zum Börsenschluss vom Handel ausgesetzt. Die belgische Regierung berät an diesem Montagabend über das Gerichtsurteil zum Verkauf der Fortis-Aktivitäten.
Aktien von Aegon konnten ihre zwischenzeitlichen Gewinne nicht halten und gaben zum Handelsschluss 2,92 Prozent auf 4,728 Euro ab. Weitere Banken-Papiere wie die der französischen Credit Agricole und der Societe Generale sackten ebenfalls stark ab. Auch Aktien der italienischen UniCredit verloren 3,96 Prozent auf 1,53 Euro. Insgesamt dürften zu den Verlusten auch die Sorgen der Investoren über die Betrügereien des ehemaligen NASDAQ-Chefs Madoff und mögliche Belastungen daraus für die grossen europäischen Finanzhäuser geführt haben.
Öl- und Energiewerte waren hingegen die Gewinner im EuroSTOXX50. Sie profitierten von den gestiegenen Rohölpreisen, nachdem die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) in dieser Woche laut ihrem Generalsekretär Abdullah al-Badri voraussichtlich eine «beträchtliche» Kürzung der Fördermenge vornehmen wird. Die Titel von GDF Suez stiegen mit plus 4,43 Prozent auf 30,785 Euro an die Spitze des EuroSTOXX50. Auch die Titel der Ölkonzerne Repsol-YPF und TOTAL zählten zu den Gewinnern.
In London waren angesichts höherer Rohstoff- und Metallpreise vor allem Minenwerte gefragt. Eurasian Natural Resources stiegen um 6,00 Prozent auf 318,00 Pence und waren damit Spitzenreiter im «Footsie». Die Papiere des Kupferproduzenten Antofagasta sprangen um 4,90 Prozent auf 435,50 Pence hoch. Auch die Titel des Edelmetall-Verarbeiters Johnson Matthey und des britisch-australischen Rohstoffkonzerns BHP Billiton schlossen deutlich im Plus. (awp/mc/ps/32)