EU-Schluss: Markt dreht ins Plus – Freundliche Wall Street

«Es ist ermutigend, wie der Markt wieder auf gute Nachrichten reagiert», sagte er. Auch wenn die Nachrichten von Unternehmensseite schlecht bleiben dürften und weiter die Pessimisten die Richtung vorgäben, seien die Daten ein «Hoffnungsschimmer». In den USA stieg die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im Dezember überraschend an.


Der EuroSTOXX 50 drehte am Nachmittag ins Plus und schloss 2,10 Prozent höher bei 2.244,89 Punkten. Der Londoner FTSE 100 legte um 2,13 Prozent auf 4.164,46 Punkte zu. Der französische CAC-40-Index gewann 1,79 Prozent auf 2.982,39 Zähler.


Titel der Vodafone Group stiegen um deutliche 7,02 Prozent auf 137,15 Pence. Der nach eigenen Angaben weltgrösste Mobilfunkbetreiber hob nach einem Umsatzanstieg im abgelaufenen Quartal seine Prognose an. Grund dafür sei auch das schwache Pfund, hiess es von Seiten des Unternehmens. Laut den Analysten der UBS sind die Erlöse in Deutschland und vor allem in Grossbritannien langsamer gefallen als gedacht. Im Kielwasser der positiven Nachrichten aus London waren die Titel der Telecom Italia mit plus 7,39 Prozent auf 1,0250 Euro der Favorit im europäischen Leitindex. Aktien von France Telecom rückten um 4,24 Prozent auf 18,550 Euro vor.


Enel-Papiere sprangen nach der Bilanzvorlage um 4,18 Prozent auf 4,4850 Euro hoch. Der italienische Versorger erzielte vorläufigen Zahlen zufolge im vergangenen Jahr ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 14,2 Milliarden Euro. Dies entspreche einer Steigerung von 45 Prozent. Die Schulden wurden von knapp 56 Milliarden auf rund 50 Milliarden Euro gesenkt. Nach Angaben des Vorstandschefs soll die Dividende mit 0,49 Euro je Aktie stabil bleiben. Zuvor hatten Analysten die Befürchtung geäussert, dass Enel seine Dividende senken muss, um den durch die Teilübernahme des spanischen Konkurrenten Endesa angehäuften Schuldenberg abzubauen. Nach Einschätzung eines Mailänder Händlers liegt das EBITDA über der Zielvorgabe des Unternehmens.


Die Titel von Fortis fielen dagegen am EuroSTOXX-Ende um 7,96 Prozent auf 1,537 Euro. Der chinesische Versicherer Ping An, der fünf Prozent an Fortis hält, könnte gegen das neue Abkommen zum Teilverkauf des schwer angeschlagenen Finanzkonzerns an die französische Grossbank BNP Paribas stimmen, sagte Stefan Odeurs, ein Vertreter der von Ping An beauftragten Anwaltsfirma White & Case. Odeurs habe noch einige Fragen an die belgische Regierung, hiess es am Montagabend. BNP-Titel verloren 2,48 Prozent auf 26,715 Euro.


Mit einem Kurseinbruch von 16,94 Prozent auf 35,80 schwedische Kronen sahen sich die Aktionäre der SAS Group konfrontiert. Die stark angeschlagene skandinavische Fluggesellschaft muss ihre Eigner um frisches Kapital bitten und will 8.600 Stellen streichen.


BP-Titel gewannen unterdurchschnittliche 0,52 Prozent auf 487,25 Pence. Dem britischen Mineralölkonzern machte im vierten Quartal der sinkende Ölpreis schwer zu schaffen. Zu Wiederbeschaffungskosten sank der Gewinn in den letzten drei Monaten des Jahres 2008 um 24 Prozent und verfehlte damit die durchschnittlichen Marktschätzungen. Justin Urquhart Stewart, Direktor bei Seven Investment Management, zufolge kam der Gewinnrückgang nicht überraschend. Der Experte verwies neben dem niedrigen Ölpreis auch auf die hohen Verluste in Russland. Auch andere Ölwerte entwickelten sich unterdurchschnittlich. So verteuerten sich die Titel von Tullow Oil um moderate 0,08 Prozent auf 664,00 Pence, und Aktien von Royal Dutch Shell gewannen 0,98 Prozent auf 1.753,00 Pence. (awp/mc/pg/33)

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