In den USA hatte sich das Verbrauchervertrauen im Juli überraschend aufgehellt.
Der EuroSTOXX 50 schloss mit plus 0,35 Prozent bei 3.324,86 Zählern. Der STOXX 50 ging 0,47 Prozent höher bei 2.840,10 Punkten aus dem Handel. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,12 Prozent auf 5.319,20 Zähler. Lediglich beim französischen CAC-40-Index stand zum Schluss noch ein Minus von 0,09 Prozent auf 4.320,49 Punkte zu Buche.
Finanzwerte litten nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung bei Merrill Lynch europaweit unter Sorgen über die Lage im US-Finanzsektor. So fielen die Aktien von Societe Generale am Ende des EuroSTOXX 50 um 3,39 Prozent auf 57,30 Euro, und für die Titel von Fortis ging es um 2,80 Prozent auf 9,02 Euro nach unten. Dank positiv aufgenommener Halbjahreszahlen gewannen die Aktien von Spaniens grösster Bank Santander gegen den Branchentrend 2,33 Prozent auf 12,28 Euro.
Aktien der Fluggesellschaften Iberia und British Airways (BA) sprangen angesichts der bevorstehenden Fusion nach oben. Die Gespräche über einen Zusammenschluss würden von den Vorständen beider Gesellschaften uneingeschränkt unterstützt, teilte BA mit. Laut verhandlungsnahen Kreisen unterstützt der Iberia-Hauptaktionär, die Sparkasse Madrid, den Zusammenschluss. Iberia schlossen 20,73 Prozent höher bei 1,98 Euro, für BA ging es um 5,97 Prozent auf 244,75 Pence nach oben. Papiere des Konkurrenten Air France-KLM profitierten mit plus 2,69 Prozent auf 16,43 Euro ebenfalls von den Plänen.
Stahltitel profitierten von positiven Zahlen des US-Branchenvertreters United States Steel . Dieser hatte hat den Gewinn im zweiten Quartal mehr als verdoppelt und damit die Markterwartungen deutlich übertroffen. ArcelorMittal verteuerten sich um 4,57 Prozent auf 53,30 Euro, Vallourec gewannen 6,11 Prozent auf 187,81 Euro.
An der Börse in Paris sorgten Alcatel-Lucent mit einem überraschenden Führungswechsel für Gesprächsstoff. Mit Vorstandschefin Patricia Russo und Aufsichtsratschef Serge Tchuruk verlassen die Architekten des transatlantischen Zusammenschlusses der Franzosen und der Amerikaner die Kommandobrücke. Händler zeigten sich von der Nachricht erfreut, woraufhin der Aktienkurs des Telekomausrüsters um 2,09 Prozent auf 3,91 Euro zulegte. Die Analysten der WestLB zeigten sich jedoch skeptisch. Die Nachricht bestätige sie in ihrer Auffassung, dass die Fusion des französischen Unternehmens Alcatel mit dem US-Konzern Lucent ein Fehler gewesen sei. Die Nachricht vom Führungswechsel wiege den negativen Einfluss des grösser als erwarteten Verlustes im zweiten Quartal auf, sagten Börsianer.
Eine Reihe von Unternehmen aus dem Chemiesektor standen mit Zahlen im Blick. Vor allem Aktien niederländischer Firmen zeigten deutliche Ausschläge. So brachen die Titel von Akzo Nobel um 10,86 Prozent auf 38,25 Euro ein. Als Belastung verwiesen Händler vor allem auf eine Senkung des Ausblicks für 2008, der in Reaktion auf einen Gewinnrückgang im zweiten Quartal erfolgt sei. Die Zahlen lagen Börsianern zufolge im Rahmen der Erwartungen.
Die Papiere von DSM hingegen sprangen um 8,04 Prozent auf 38,58 Euro an. Händler begrüssten es, dass das Chemieunternehmen sein Ziel für den operativen Gewinn im laufenden Jahr angehoben hat. Auch die Quartalszahlen hätten positiv überrascht.
Gas Natural verloren 1,08 Prozent auf 33,00 Euro. Eigenen Aussagen zufolge arbeitet der spanische Gasversorger, der für das erste Halbjahr einen in etwa erwartungsgemässen Gewinnanstieg berichtete, mit keinem anderen Unternehmen zusammen, um einen Anteil am Konkurrenten Union Fenosa zu kaufen. Dessen Aktie gewann 5,35 Prozent auf 15,94 Euro. (awp/mc/pg/34)