Vor allem am Nachmittag beschleunigte sich die Abwärtsbewegung, als erschreckend schwache Konjunkturdaten aus den USA gemeldet wurden. Der Einkaufsmanager-Index des US-Dienstleistungssektors für Januar verwies auf eine starke Eintrübung der Wirtschaftsstimmung und deutet laut Volkswirten auf einen Abschwung im Dienstleistungssektor hin.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 schloss knapp über seinem Tagestief mit minus 3,88 Prozent auf 3.717,08 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 sank um 2,96 Prozent auf 3.202,51 Zähler. Für den Euronext 100 ging es um 3,65 Prozent auf 849,44 Punkte nach unten. In Paris fiel der CAC 40 um 3,96 Prozent auf 4.776,86 Zähler. Der FTSE 100 gab in London um 2,63 Prozent auf 5.868,00 Punkte nach.
Die BP-Aktien entzogen sich aufgrund starker Quartalszahlen des Ölkonzerns dem Abwärtssog. Sie gaben allerdings einen Grossteil ihrer Tagesgewinne wieder ab und schlossen nur noch mit plus 0,18 Prozent auf 542,75 Pence. Zeitweisen waren die Titel bis auf 561,00 Pence gestiegen. Das Zahlenwerk bot Analysten zufolge ein insgesamt positives Bild: BP verbuchte zwar im vierten Quartal wegen eines Milliardenverlusts im Downstream-Geschäft (Raffinerie und Vertrieb) operativ einen unerwartet deutlichen Gewinnrückgang, positiv sei aber, dass die Quartalsdividende angehoben wurde, sagten etwa die Experten von Cazanove.
Die Fluggesellschaft British Airways (BA) beförderte im Januar bei gesunkener Auslastung weniger Fluggäste als ein Jahr zuvor. Das BA-Papier fiel um 6,09 Prozent auf 294,63 Pence.
In Amsterdam büssten die Titel des Telekomunternehmens KPN ihre Tagesgewinne nach positiven Zahlen komplett wieder ein. Sie schlossen mit minus 0,08 Prozent auf 12,35 Euro. Den Analysten von Rabo Securities zufolge fielen der Gewinn des niederländischen Telekomunternehmens und Mutterkonzerns von E-Plus stärker als von ihnen erwartet aus. Positiv ist den Experten zufolge vor allem das neue Ziel zu werten, den Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) bis zum Jahr 2010 auf über 5,5 Milliarden Euro steigern zu wollen.
Corporate Express gingen mit plus 15,74 Prozent auf 5,00 Euro aus dem Handel. Sie profitierten von einem Bericht der niederländischen Zeitung «DFT», dass sich der Büroausstatter in Übernahmegesprächen mit dem US-Wettbewerber Staples befinde. Ein Staples-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Ein Sprecher von Corporate Express dementierte solche Gespräche. Als möglicher Interessent für eine Übernahme von Corporate Express wurde neben Staples auch die US-Firma Office Depot genannt.
In Paris sanken die Papiere von Veolia Environement nach anfänglichen Gewinnen um 2,36 Prozent auf 54,50 Euro. Der französische Versorger hat im vergangenen Jahr mehr umgesetzt als erwartet. Die Aktien der NYSE Euronext gingen nach wie erwartet ausgefallenen Quartalszahlen mit minus 7,17 Prozent auf 51,30 Euro aus dem Handel.
Die Aktien von Fiat verloren an der Börse in Mailand 6,42 Prozent auf 14,80 Euro. JPMorgan hatte die Einschätzung der Titel des Automobilbauers von «Overweight» auf «Neutral» und das Kursziel von 30 auf 19 Euro gesenkt. Zur Begründung verwiesen die Analysten auf die ungünstigen ökonomischen Rahmenbedingungen. (awp/mc/pg)