Der EuroSTOXX 50 schloss mit minus 1,52 Prozent bei 3.316,61 Punkten. Auf Wochensicht verlor der europäische Leitindex aber lediglich 1,03 Prozent. Der STOXX 50 fiel um 1,00 Prozent auf 2.852,56 Punkte. Der Londoner FTSE 100 büsste 1,06 Prozent auf 5.354,70 Zähler ein. Für den französischen CAC-40-Index ging es um 1,78 Prozent auf 4.314,34 Zähler nach unten.
Vor allem französische und britische Unternehmen rückten mit Zahlen in den Fokus. Der Stromriese Electricite de France (EdF) hat im ersten Halbjahr seinen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abgaben stärker als erwartet gesteigert. Das Unternehmen hat zudem beim zum Verkauf stehenden Konkurrenten British Energy überraschend das Handtuch geworfen und wird nun doch kein Angebot vorlegen. Medienberichten zufolge führen beide Unternehmen dennoch ihre Gespräche fort. Knackpunkt der Unterredungen sei wahrscheinlich der Preis gewesen, den die wichtigsten privaten Anteilseigner von British Energy verlangt hätten, hiess es unter Berufung auf mit der Sache vertraute Kreise. Titel des britischen Stromkonzerns fielen um 4,04 Prozent auf 700,00 Pence, EdF-Aktien verloren 3,13 Prozent auf 54,20 Euro.
Titel von Lafarge sackten als Schlusslicht im CAC-40 um 7,85 Prozent auf 80,91 Euro ab. Der französische Zementproduzent hat mit seinem operativen Gewinn im ersten Halbjahr enttäuscht. Der französische Baukonzern Vinci indes steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr kräftig. Mit einem Minus von 1,12 Prozent auf 36,09 Euro hielt sich die Aktie besser als der Markt.
In London stiegen die Titel von BAE Systems nach ihren Halbjahreszahlen um 2,22 Prozent auf 460,00 Pence. Der Rüstungskonzern hat sowohl bei den Umsätzen als auch beim operativen Gewinn zugelegt. Die Aktien von Kingfisher legten an der «Footsie»-Spitze um 4,90 Prozent auf 124,20 Pence zu. Die Baumarktkette hat ihre italienische Castorama-Sparte an den französischen Konkurrenten Adeo verkauft.
Die vor einer Fusion mit dem Wettbewerber Iberia stehende Fluggesellschaft British Airways hat wegen steigender Treibstoffkosten im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang verbuchen müssen. Das Zahlenwerk habe lediglich den unteren Rand der Prognosen getroffen, sagten die Analysten von Panmure Gordon. Dennoch drehten die Papiere nach einem schwachen Start im Handelsverlauf ins Plus und schlossen 1,47 Prozent höher bei 261,50 Pence. Positiv sei, dass sich die Umsätze recht robust zeigten, kommentierten die Analysten der UBS.
Enel-Titel verteuerten sich um 2,44 Prozent auf 6,09 Euro. Der italienische Versorger hat im ersten Halbjahr die Erwartungen übertroffen und stellt für 2008 weitere Steigerungen in Aussicht. Im Gesamtjahr peilen die Italiener Ergebnisse über dem Vorjahr und einen Abbau des Schuldenberges an. UniCredit sprangen nach Zahlen nur kurzzeitig etwas nach oben und schlossen letztlich mit minus 0,58 Prozent bei 3,83 Euro besser als der Markt. Die italienische Grossbank hat im zweiten Quartal wie erwartet weniger verdient als vor einem Jahr, die Analystenerwartungen aber übertroffen.
Die belgische Pharmagruppe UCB hat wie erwartet einen Gewinnrückgang im ersten Halbjahr verzeichnet. Die Titel stiegen wegen eines positiv aufgenommen Umstrukturierungsplans dennoch um 5,61 Prozent auf 23,24 Euro. Einen erfreulichen Zwischenbericht zum zweiten Quartal präsentierte der niederländische Einzelhandelskonzern Ahold , was die Aktie um 5,80 Prozent auf 7,75 Euro vorrücken liess. (awp/mc/ps/01)