Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 fiel um 1,65 Prozent auf 4.312,47 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 verlor 1,67 Prozent auf 3.659,76 Punkte. Der Euronext 100 gab um 1,38 Prozent auf 980,26 Zähler ab. In Paris ging es für den CAC 40 um 1,61 Prozent auf 5.514,88 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE 100 verlor 1,86 Prozent auf 6.277,80 Zähler.
Alcatel-Lucent rutschten mit einem Minus von 5,15 Prozent auf 5,16 Euro ans Ende des EuroSTOXX 50. Die UBS hatte das Kursziel für die Papiere des Telekomausrüsters von sieben auf sechs Euro gesenkt. Die Einstufung «Neutral» bestätigten die Experten.
Dagegen kletterten Unilever mit einem Aufschlag von 1,01 Prozent auf 24,09 Euro an die Spitze des EuroSTOXX 50. Der überraschend gut ausgefallene Bericht zum zweiten Quartal des dänischen Herstellers von Lebensmittelzusätzen und Zucker, Danisco, habe bei Konsumtiteln zu einer guten Stimmung geführt, sagten Händler. So legten L’Oreal als einer von neben Unilever lediglich vier Werten im europäischen Leitindex um 0,29 Prozent auf 96,20 Euro zu. In Kopenhagen beendeten Danisco den Handel als einziger Wert im OMX Copenhagen im Plus und gewannen 3,93 Prozent auf 383,00 Dänische Kronen.
Finanzwerte entwickelten sich überwiegend schwächer als der Gesamtmarkt. Fortis verloren 3,74 Prozent auf 17,78 Euro. UniCredit gaben um 2,80 Prozent auf 5,56 Euro. Credit Agricole rutschten um 2,61 Prozent auf 23,14 Euro ab. Intesa SanPaolo hingegen verloren mit 0,86 Prozent auf 5,39 Euro nur unterdurchschnittlich.
In Paris gaben ArcelorMittal um 2,90 Prozent auf 48,20 Euro nach. Der Stahlkonzern hatte den Verkauf seines amerikanischen Stahlwerkes Sparrows Point vorerst abgeblasen. Die Vereinbarung mit E2 Acquisition Corporation werde aufgekündigt, da die Gesellschaft die Finanzierung nicht schaffe, hiess es in einer Mitteilung.
In Mailand verloren Alitalia nach zwischenzeitlicher Handelsunterbrechung 5,52 Prozent auf 0,7155 Euro. Händler verwiesen auf Bedenken über die Bewertung der italienischen Fluggesellschaft. Im Tagesverlauf hatte Air One bestätigt, ein Gebot von 0,01 Euro je Aktie abgegeben zu haben. Air France-KLM will Alitalia hingegen im Rahmen eines Aktientausches übernehmen. Die Papiere des französischen Branchenkollegen verloren 3,57 Prozent auf 23,22 Euro.
In London rutschten BHP Billiton um 4,34 Prozent auf 1.507 Britische Pence. In der angepeilten Milliardenübernahme des Bergbaukonzerns Rio Tinto durch seinen britischen Konkurrenten könnten sich einem Pressebericht zufolge britische Behörden einschalten. Das «Takeover Panel» erwäge die Setzung einer Frist für ein formelles Übernahmeangebot, berichtete «The Mail on Sunday». Rio-Titel gaben 3,17 Prozent auf 5.022 Pence nach.
Papiere von Provident Financial konnten angesichts der Verluste im Finanzsektor nicht von Nachrichten profitieren, wonach der Konsumfinanzierer für das laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinn im Rahmen der Markterwartungen rechnet. Die Anteile gaben um 2,23 Prozent auf 790,50 Pence nach. Unterdessen bestätigten die Analysten von WH Ireland ihre «Buy»-Einschätzung und beliessen das Kursziel bei 964 Pence. Die aktuellen Aussagen von Provident Financial bestätigten, dass sich das Geschäftsumfeld verbessert habe, hiess es. Zur Begründung verwiesen die Experten auf das steigende Kundenwachstum. (awp(mc/ps)