EU-Schluss: Schwach – S&P-Aussagen dämmen Verluste etwas ein

Positive Aussagen der Ratingagentur S&P zu Abschreibungen im Finanzsektor sorgten jedoch dafür, dass die Aktien an den internationalen Märkten ihre Verluste im späten Handel dann deutlich eindämmten. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 schloss mit minus 1,32 Prozent auf 3.599,58 Zählern, nachdem er am Mittag um mehr als zwei Prozent gefallen war. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gab 1,35. Prozent auf 3.055,81 Punkte nach. In London verlor der FTSE 100 1,45 Prozent auf 5.692,40 Punkte.


Telecom Italia stiegen mit plus 7,39 Prozent auf 1,41 Euro an die Spitze des EuroSTOXX 50. Händler verwiesen auf den Verkauf des 3,7 prozentigen Anteils der Finanzholding Hopa durch die Royal Bank of Schotland. Zudem erhole sich die Aktie offenbar von den Verlusten der Vortage.


Iberdrola stiegen um 2,50 Prozent auf 10,64 Euro und zählten damit zu den vier gefragtesten Werten im EuroSTOXX 50. Händler verwiesen auf Gerüchte, denen zufolge der französische Versorger Electricite de France (EdF) 12,50 Euro je Aktie für seinen spanischen Konkurrenten bieten wolle. «Die Aktie hat bestimmt darauf reagiert, aber es ist nicht das erste Mal, dass wir Spekulationen um Iberdrola und EdF hören», sagte ein Händler. «So einfach dürfte eine Übernahme auch nicht sein, weil Iberdrola alle möglichen Giftpillen und Verordnungen zur Verfügung hat, um eine feindliche Übernahme abzuwehren.» Zudem müsste ein Übernahmeinteressent nach spanischem Recht auch für die Tochter Iberdrola Renovables bieten, deren Marktkapitalisierung bei 18,6 Milliarden Euro liege.


In Paris profitierten Danone-Aktien von positiven Nachrichten des Konkurrenten Nestle und stiegen um 3,46 Prozent auf 55,97 Euro. Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern hatte nach einem ausgezeichneten Start in das laufende Jahr die Wachstumsprognose angehoben.


Die Papiere von UniCredit rutschen indes mit einem Minus von 4,12 Prozent auf 4,56 Euro ans untere Ende des europäischen Leitindex. Die italienische Bank hat 2007 wegen der Capitalia-Übernahme auf vergleichbarer Basis etwas weniger verdient und mit ihren Zahlen enttäuscht. Generell zählten Bankentitel nach den deutlichen Vortagsgewinnen zu den Verlierern.


In London stiegen Unilever mit plus 3,19 Prozent auf 1.640 Pence an die FTSE-Spitze. Wolseley sackten hingegen mit minus 6,30 Prozent auf 541 Pence ans Indexende, nachdem Goldman Sachs die Aktie des britischen Bau- und Installationszulieferers mit Verweis auf den schwachen Immobilienmärkte in den USA und Europa von «Neutral» auf «Sell» abgestuft hatte. Das Kursziel nahmen die Analysten von 775 auf 565 Pence zurück. ABN Amro senkte das Papier von «Hold» auf «Sell» und das Ziel von 630 auf 530 Pence. Die Gewinnschätzungen wurden ebenfalls reduziert. (awp/mc/pg)

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