Der EuroStoxx 50 ging 0,76 Prozent leichter bei 2.510,84 Punkten aus dem Handel. Der Pariser Cac 40 verlor 0,98 Prozent auf 3.380,36 Punkte und auch der Londoner FTSE 100 setzte seine Talfahrt um 0,81 Prozent auf 5.028,15 Punkte fort.
Die Unsicherheit um die Schuldenkrise in Europa belaste weiterhin die Märkte, meinten Börsianer. Eine Einschätzung der Ratingagentur Fitch zu den britischen Staatsschulden war dem wenig förderlich: Laut Fitch dürften die derzeitigen Sparbemühungen mittelfristig nicht ausreichen, um das hohe Defizit abzubauen. Eine Analystin ergänzte zur allgemeinen Marktlage, dass zahlreiche konjunkturelle Frühindikatoren ihren Zenit zu erreichen drohten, was auf ein weniger schnelles wirtschaftliches Wachstum hindeute.
Aktien von BP verlieren in London immer mehr an Boden und gaben als schwächster Wert im «Footsie» 4,97 Prozent auf 417,00 Britische Pence nach. Laut Händlern machten sich Aussagen von US-Präsident Obama bemerkbar, der am Dienstag seinen Druck beim Beheben der Ölpest im Golf von Mexiko erhöhte. Wegen der jüngsten Wirbelstürme steht zudem eine Raffinerie im Bundesstaat Ohio still. Die Ölkonzerne Total , Eni und Royal Dutch Shell waren im Sog dessen auch unter den Verlierern zu finden.
Kräftige Verluste gab es auch im Bankensektor, wo britische Häuser am Stärksten gemieden wurden. Lloyds Banking Group sackten um 4,08 Prozent auf 51,76 Pence ab, Royal Bank of Scotland büssten 3,81 Prozent auf 42,01 Pence ein und auch Barclays verloren mehr als drei Prozent. Für die Papiere französischer Banken ging es ebenfalls um mehr als zwei Prozent in den Keller. BNP Paribas gehörten mit minus 2,83 Prozent zu den grössten Verlierern im EuroStoxx.
Kräftige Verluste gab es auch für die Titel der britischen Supermarktkette Tesco , die um 2,38 Prozent auf 397,40 Pence fielen. Firmenchef Terry Leahy kündigte nach 14 Jahren überraschend seinen Rücktritt an, was Händler belastend für die Aktie auslegten.
EADS gehörten zu den wenigen Lichtblicken und legten an der Pariser Börse um 0,59 Prozent auf 16,225 Euro zu. Im Rahmen der Berliner Flugmesse ILA hatte die Fluglinie Emirates zusätzlich zu den bereits georderten 58 Maschinen weitere 32 Exemplare des Riesenfliegers A380 bestellt. Mit dem grössten Auftrag der zivilen Luftfahrtgeschichte hat Airbus auf einen Schlag zwölf mehr Maschinen als geplant verkauft. Auch aus Brasilien kam ein Neuauftrag für weitere Flugzeugtypen mit einem Gesamtvolumen von 2,9 Milliarden Dollar. (awp/mc/pg/29)