Immerhin konnten sich die Indizes aber etwas von ihren Tagestiefständen erholen. Händler verwiesen auf die moderate Reaktion der US-Börsen auf die Arbeitsmarktdaten. Diese verbuchten nur leichte Verluste, nachdem die schwachen Daten neue Hoffnungen auf eine weitere Zinssenkung der Fed ausgelöst hatten.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 fiel zum Handelsschluss noch um 1,13 Prozent auf 3.676,68 Punkte – im Tief war der Index bis auf 3.541 Punkte abgesackt. Im Wochenvergleich büsste er rund 148 Punkte ein. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, sank um 1,07 Prozent auf 3.057,09 Zähler. Der Euronext 100 gab um 1,01 Prozent auf 826,25 Punkte nach. In Paris fiel der CAC 40 um 1,26 Prozent auf 4.618,96 Punkte. Der Londoner FTSE 100 schloss 1,15 Prozent tiefer bei 5.699,90 Zählern.
Unternehmensbilanzen sorgten teils für erhebliche Kursbewegungen einzelner Titel. Schlusslicht im EuroSTOXX waren Telecom Italia mit minus 9,13 Prozent auf 1,4440 Euro. Der Telekomkonzern verbuchte 2007 wie erwartet einen Gewinnrückgang und kürzte die Dividende auf fast die Hälfte. Unter dem Strich sank der Gewinn um 18,8 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro. Für die kommenden Jahre rechnet der Telekomkonzern mit einem moderaten Umsatzzuwachs.
In Paris brachen die Aktien von Veolia Environnement um 9,93 Prozent auf 49,50 Euro ein und waren mit Abstand der schwächste Wert im CAC 40. Der französische Versorger hat im vergangenen Jahr trotz deutlicher Zuwächse etwas weniger verdient als erwartet. Vor allem der operative Gewinn und der Anstieg des Überschusses seien enttäuschend ausgefallen, sagten Händler. Ausserdem habe das Unternehmen das mittelfristige Umsatzziel auf acht bis 10 Prozent gesenkt, nachdem zuvor ein Wachstum von mindestens 10 Prozent in Aussicht gestellt worden war.
Unterdessen kletterten Fortis nach Vorlage von Zahlen mit plus 3,29 Prozent auf 14,77 Euro an die Spitze im europäischen Leitindex. Der belgisch-niederländische Bank- und Versicherungskonzern verdiente 2007 wegen einer Milliardenabschreibung infolge der Finanzmarktkrise zwar deutlich weniger. Trotz des Gewinnrückgangs zahlt Fortis für das vergangene Jahr aber eine praktisch unveränderte Dividende von insgesamt 1,176 Euro je Aktie. Im laufenden Jahr steht vor allem die Stärkung der Kapitalbasis im Fokus. Dies soll auch durch weitere Teilverkäufe von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen geschehen.
In London zählten insbesondere die Minenwerte zu den Verlierern und zogen als Schwergewichte den Index nach unten. Die gestiegene Angst vor einer US-Rezession habe Druck auf die Nachfrage nach Metallen gebracht, sagten Börsianer. BHP Billiton büssten 5,36 Prozent auf 1.630,00 Pence ein und für Rio Tinto ging es um 3,67 Prozent auf 5.594,00 Pence nach unten. Auch die Branchenkollegen wie Vedanta oder Antofagasta erlitten deutliche Verluste.
In der Schweiz standen Roche Holding nur optisch mit 2,17 Prozent oder 4,30 Franken auf 193,90 Franken im Minus. Die Titel des Pharmakonzerns wurde ex-Dividende gehandelt – Roche schüttet 4,60 Franken an seine Aktionäre aus. (awp/mc/h)