EU-Schluss: Schwach – US-Arbeitsmarktdaten drücken Indizes runter
Dies wird bei Experten mit Besorgnis gesehen. Die Finanzkrise sei nun auch am Arbeitsmarkt zu spüren, sagen sie. Für Bewegung sorgten Händlern zufolge bei Einzelwerten auch Umstufungen und negative Nachrichten aus der Automobilbranche.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor bis zum Abend 1,45 Prozent auf 4.270,53 Zähler – im Wochenvergleich war das ein Minus von drei Prozent. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab 1,70 Prozent auf 3.579,05 Punkte ab. Der Euronext 100 fiel um 1,54 Prozent auf 967,88 Zähler. In Paris verlor der CAC 40 1,79 Prozent auf 5.446,79 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab sogar 2,02 Prozent auf 6.358,50 Zähler ab.
Französische Automobilpapiere litten unter schwachen Konjunkturaussichten und enttäuschenden Umsatzzahlen des Renault-Partners Nissan Motor . So verloren Aktien von Renault am Ende des CAC 40 7,58 Prozent auf 86,45 Euro. Die Absatzsteigerung bei dem französischen Autobauer im vergangenen Jahr konnte Händlern zufolge keine positiven Impulse liefern. Für die Titel von PSA Peugeot Citroen ging es um 6,79 Prozent auf 46,51 Euro nach unten. Auch die Aktien des Zulieferers Michelin verbilligten sich um 6,44 Prozent auf 71,01 Euro.
KPN-Titel gewannen trotz des negativen Gesamtmarktumfeldes 2,76 Prozent auf 12,67 Euro. Grund für den Kursanstieg waren Spekulationen über einen Zusammenschluss der niederländischen Telefongesellschaft mit dem spanischen Konkurrenten Telefonica . KPN-Kreisen zufolge liegt noch keine Offerte der Spanier für das niederländische Unternehmen vor. Telefonica wollte sich zu den Gerüchten nicht äussern.
In London zeigten sich Titel von Einzelhandelsunternehmen nach den Verlusten am Vortag durch Studien bewegt. So verloren Papiere von Next 5,67 Prozent auf 1.464,00 Pence. Bear Stearns hat die Einschätzung der Titel mit «Underperform» gestartet und einen fairen Wert von 1.450 Pence berechnet. Die Analysten begründeten ihre Bewertung mit einer generell skeptischen Einschätzung des britischen Einzelhandels. Darüber hinaus stiegen die operativen Kosten von Next weiterhin inflationär.
Aktien von Carphone Warehouse erholten sich von ihren Vortagesverlusten und gewannen als einer der wenigen Werte im Plus 2,64 Prozent auf 340,75 Pence. Händler verwiesen auf Spekulationen vom Vortag, wonach sich der Verkauf des Mulitmedia-Handys iPhone besser als erwartet entwickele. Ausserdem hielten sich am Markt hartnäckig Gerüchte, wonach Vodafone oder die US-Elektronikladenkette Best Buy für das Handelsunternehmen für mobile Dienste bieten möchten. Vodafone-Titel gaben 0,21 Prozent auf 185,80 Pence ab, entwickelten sich damit aber immer noch deutlich besser als der Gesamtmarkt.
Papiere von Scottish & Southern Energy reduzierten kurz vor Börsenschluss ihre Verluste und gingen mit einem Minus von 1,33 Prozent auf 1.635,00 Pence aus der Sitzung. Das Unternehmen kauft das irische Erneuerbare-Energien-Unternehmen Airtricity. (awp/mc/ab)