EU-Schluss: Schwach – US-Daten zu Neubauverkäufen enttäuschten
Im weiteren Handelsverlauf drückten die schlechter als erwartet ausgefallenen Zahlen zu den Neubauverkäufen in den USA auf die Kurse. Bei Einzeltiteln sorgten Fusionsbestrebungen und positive Analystenkommentare teilweise für steigende Notierungen.
Der EuroSTOXX 50 verlor 1,18 Prozent auf 4.142,11 Zähler. Der STOXX 50, der auch britische Werte umfasst, gab 1,12 Prozent auf 3.703,74 Punkte ab. Für den Euronext 100 ging es um 0,93 Prozent auf 984,75 Zähler nach unten. In Paris sank der CAC 40 um 1,04 Prozent auf 5.576,30 Punkte. Auch der Londoner Leitindex FTSE 100 verlor 0,75 Prozent auf 6.291,90 Zähler.
Aktien von Endesa legten zur Wiederaufnahme des Handels nach dem neuen Angebot von Acciona und Enel um 3,76 Prozent auf 53,32 Euro zu. Acciona gewannen 0,03 Prozent auf 162,10Euro. Die Endesa-Grossaktionäre Enel und Acciona wollen die auf 40 Euro angehobene Offerte von E.ON für den spanischen Energiekonzern überbieten. Es sei ein Angebot von mindestens 41 Euro pro Aktie g eplant, teilten die Unternehmen am Montag mit. Die beiden Konzerne wollen Endesa zusammen führen. Auch Enel-Titel gewannen 0,08 Prozent auf 7,89 Euro.
Aktien von Ahold stiegen um 1,41 Prozent auf 8,62 Euro. Lehman Brothers hatte das Kursziel für die Titel von 8,70 auf 10,20 Euro angehoben. Die Bewertung blieb «Overweight». Auch JP Morgan hob das Kursziel für Ahold-Aktien von 7,30 auf 7,70 Euro an, blieb aber beim «Underweight»-Votum. Grund für das geänderte Ziel sei der angekündigte Aktienrückkauf, hiess es in der Analyse. Positiv seien auch die Kommentare auf der Analystenkonferenz zu Kostenminderungen und gesenkten Rentenrückstellungen ausgefallen.
Titel von ABN Amro rückten nach neuen Nachrichten um die Fusionsbestrebungen um 0,77 Prozent auf 32,75 Euro vor. Der britischen Grossbank Barclays droht nach einem Pressebericht Konkurrenz bei der geplanten Übernahme des niederländischen Konkurrenten. Neben der Citigroup denke auch die Royal Bank of Scotland über eine feindliche Übernahmeofferte nach, berichtete das «Handelsblatt» unter Berufung auf Finanzkreise. In der vergangenen Woche waren bereits Gerüchte über ein Interesse der amerikanischen Grossbank Citigroup aufgekommen.
Aktien von Alliance Boots hingegen konnten sich dem negativen Börsentrend nicht entziehen, gaben jedoch weniger nach als der FTSE-Index. Die Titel verloren verloren in London 0,14 Prozent auf 1.035 Pence. Der Finanzinvestor Terra Firma plant einem Bericht der «Times» zufolge ein Angebot für die britische Drogerie- und Apothekenkette. Zuvor hatten bereits der Alliance Boots-Manager, Stefano Pessina, und die Private Equity Gesellschaft KKR eine mittlerweile abgelehnte Übernahmeofferte vorgelegt. Zu Handelsbeginn konnten die Papiere Händlern zufolge noch von Fusionsphantasien profitieren.
Minenwerte konnten zu Handelsschluss nicht von positiven Analystenkommentaren profitieren. Sowohl Numis wie auch die Deutsche Bank zählen BHP Billiton , Rio Tinto und Xstrata weiter zu ihren «Top Picks». Letztere profitierten zudem von der Bekanntgabe einer Akquisition: Xstrata will den australischen Nickel- Produzenten LionOre Mining übernehmen. Das Volumen des Geschäfts wird auf 4,6 Milliarden Kanadische Dollar beziffert. Xstrata verloren 0,19 Prozent auf 2.573 Pence, RioTinto sanken um 1,22 Prozent auf 2.845 Pence und BHP Biliton 0,89 Prozent auf 1.109 Pence. (awp/mc/gh)