EU-Schluss: Schwach – Wall Street belastet
Für den europäischen Leitindex EuroSTOXX 50 ging es um 1,58 Prozent auf 4.412,06 Zähler nach unten – dies bedeutete den stärksten Kursrückgang an einem Tag seit über vier Monaten. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 1,57 Prozent auf 3.877,44 Punkte. Der Euronext 100 fiel um 1,48 Prozent auf 1.046,72 Punkte. In Paris sackte der CAC 40 um 1,69 Prozent auf 5.907,47 Punkte ab. Der FTSE 100 verlor 1,90 Prozent auf 6.498,70 Zähler.
Belastet von anhaltenden Sorgen über den Subprime-Markt (Hypotheken an Schuldner minderer Bonität) in den USA gehörten Finanzwerte europaweit zu den Verlierern. AXA waren mit minus 3,27 Prozent auf 30,50 Euro Schlusslicht im EuroSTOXX 50. Für Allied Irish Banks (AIB) ging es um 3,11 Prozent auf 19,34 Euro nach unten, und Assicurazioni Generali verloren 2,41 Prozent auf 29,20 Euro. In London verbilligten sich Wolseley-Papiere um 2,89 Prozent auf 1.109,00 Pence.
An der Mailänder Börse stürzten Banca Italease nach einem Medienbericht 9,67 Prozent auf 16,02 Euro ab. Die Zeitung «Il Sole 24 Ore» hatte berichtet, die italienische Notenbank könnte bei dem Institut, das unter finanziellen Schwierigkeiten leidet, zu ausserordentlichen Massnahmen greifen. In Madrid gaben Aktien von Gas Natural als schwächster Wert im IBEX-35-Index um 2,58 Prozent auf 43,79 Euro nach. Der spanische Versorger hatte laut Händlern mit seinen Halbjahreszahlen, die am unteren Ende der Erwartungen lagen, den Markt enttäuscht.
Capita Group verloren in London 3,51 Prozent auf 743,00 Pence. Der Dienstleister hatte mit seinen jüngsten Zahlen die Markterwartungen zwar erfüllt. Dennoch stufte Panmure Gordon das Papier von «Buy» auf «Hold» ab. Johnson Matthey verloren 3,11 Prozent auf 1.746,00 Pence. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem das Unternehmen mit seinen Quartalszahlen die Analystenerwartungen weitgehend getroffen hatte.
Dagegen gewannen in Paris Titel von PSA Peugeot Citroen als Spitzenreiter gegen den negativen Trend 0,75 Prozent auf 65,59 Euro. Händler verwiesen auf einen positiven Kommentar von Morgan Stanley. Die Experten rechnen für die am Mittwoch anstehenden Quartalszahlen des französischen Autobauers mit einer positiven Überraschung. Bereits am Vortag hatte Exane BNP Paribas das Kursziel für die Aktie von 58 auf 73 Euro angehoben und die Einstufung «Outperform» bestätigt.
Alstom bauten ihre Vortagsgewinne leicht um 0,07 Prozent aus und schlossen bei 136,68 Euro. Die Aktie profitierte wie schon am Montag von Spekulationen, die französische Regierung dränge auf eine Dreierfusion mit dem Atomkonzern Areva sowie dem Bau-,Medien- und Telekomkonzern Bouygues . Areva gaben um 0,98 Prozent auf 802,00 Euro nach, und Bouygues verloren 2,29 Prozent auf 60,67 Euro.
In Amsterdam legten die Aktien von TomTom um 0,77 Prozent auf 45,85 Euro zu. Händler verwiesen auf positive Analystenkommentare. ING hob das Kursziel nach Quartalszahlen und der Ankündigung eines Übernahmegebots für Tele Atlas von 32 auf 43 Euro. Die Empfehlung bleibt «Hold». Rabo Securities hob das Ziel ebenfalls von 39 auf 44 Euro an. Unterdessen setzte Goldman Sachs die Bewertung für TomTom aus und nahm die Titel von der «Pan-Europe Buy List». Die Zahlen seien aber sehr stark ausgefallen und auch die Übernahme werde positiv gesehen.
Für Akzo Nobel ging es um 0,68 Prozent auf 63,33 Euro hoch. Die Zahlen des niederländische Pharmakonzerns lagen im Rahmen der Erwartungen. Für die Zukunft stellte das Unternehmen nach dem Organon-Verkauf an Schering-Plough neue strategische Investionen in Aussicht. Zudem will sich das Unternehmen von der NASDAQ zurückziehen und damit Kosten von rund 7 Millionen Euro einsparen.
In London gehörten die Aktien von Yell mit plus 0,69 Prozent auf 472,50 Pence zu den grössten Gewinnern. Händlern zufolge wurden die schwachen Zahlen des britischen Telefonbuchanbieters durch einen positiven Analystenkommentar überlagert. Seymour Pierce stufte das Unternehmen von «Hold» auf «Buy» hoch.
An der «Footsie»-Spitze gewannen Reckitt Benckiser 1,14 Prozent auf 2.748,00 Pence. Marktbeobachter begründeten dies mit der Hoffnung auf einen starken Umsatz und ein Gewinnwachstum. (awp/mc/gh)