EU-Schluss: Schwache Kurse – Spanien und Schuldenkrise
Die zwischenzeitliche Erholung begründeten Börsianer damit, dass es im Fall von Griechenland positive Anzeichen gebe, dass ein Hilfspaket auf den Weg komme und möglicherweise grösser sei als geplant. Zudem hatte das krisengeschüttelte Portugal am Mittwoch verkündet, ein Sanierungsprogramm vorziehen zu wollen.
Der EuroStoxx 50 sank um 1,77 Prozent auf 2.788,54 Punkte. In Paris büsste der Cac 40 1,50 Prozent auf 3.787,00 Punkte ein, der Londoner FTSE 100 verlor 0,30 Prozent auf 5.586,61 Zähler.
Unter Druck waren angesichts der sich ausweitenden Schuldenprobleme in der Euro-Zone vor allem Finanzwerte. Das Branchenbarometer Stoxx Europe 600 Banken schloss 1,21 Prozent niedriger. Schon vor der Abstufung Spaniens hatten Anleger befürchtet, dass sich die Krise auf weitere Länder ausdehnen könnte. Diese Sorgen wurden von der Reduzierung der spanischen Bonität bestätigt.
Deutlich runter ging es dementsprechend etwa für die Papiere von Credit Agricole und Aktien der spanischen Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA). Erstere verloren 3,41 Prozent auf 11,050 Euro, letztere sanken um 4,76 Prozent auf 9,610 Euro. Die ebenfalls spanische Banco Santander verlor 4,18 Prozent auf 9,100 Euro. In London notierten die Royal Bank of Scotland (RBS) 1,87 Prozent niedriger bei 55,589 Britischen Pence. Gegen den Trend legte in Schweden die Nordea Bank zu. Die Titel gewannen 4,31 Prozent auf 70,200 Schwedische Kronen, nachdem das Unternehmen gute Quartalszahlen vorgelegt hatte.
Dass der Londoner FTSE 100 vergleichsweise geringe Verluste hinnehmen musste, lag unter anderem an starken Papieren von Royal Dutch Shell und BP . Royal Dutch Shell hatte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes übertroffen, dank eines zuletzt kräftigen Anstiegs beim Ölpreis und einer Produktionserhöhung sprudeln die Gewinne beim britisch-niederländischen Ölkonzern wieder. Die Papiere stiegen um 2,47 Prozent auf 1967,72 Pence. Von den guten Neuigkeiten profitierte auch BP, die Aktien kletterten um 2,46 Prozent auf 615,020 Pence.
Zu den Verlierern gehörte neben den Finanzwerten auch Renault. Die Papiere des französischen Autobauers sanken deutlich um 4,01 Prozent auf 34,750 Euro. Das Unternehmen hatte zwar im ersten Quartal besser als erwartet abgeschnitten, Börsianer hatten aber auf noch bessere Zahlen gehofft. (awp/mc/ps/31)