EU-Schluss: Schwächer – Berg- und Talfahrt im Bann der USA

Aktuell kamen Sorgen um die US-Konjunktur nach enttäuschenden Daten zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe hinzu, die den Markt zunächst weiter belasteten. Am Nachmittag kam aber die Trendwende an der Wall Street und diese zog auch die europäischen Indizes von ihren Tagestiefs nach oben. David Buik, Marktstratege bei BGC Partners, sagte: «Die Optimisten sind derzeit einfach nicht bereit aufzugeben.»


Der EuroSTOXX 50 schloss 0,67 Prozent tiefer bei 2.402,32 Punkten. Im Tagesverlauf lag der europäische Leitindex zwischen 2.361 und 2.419 Zählern. In Paris verlor der CAC-40-Index ohne einen klaren Branchentrend 0,68 Prozent auf 3.163,10 Zähler. Der Londoner FTSE 100 fiel mit Finanzwerten am Ende um 0,64 Prozent auf 4.252,57 Zähler.


Sanofi-Aventis setzten ihre Talfahrt vom Vortag fort und endeten mit minus 4,57 Prozent auf 44,45 Euro. Börsianern machten sich nach einer skeptischen Studie der UBS Sorgen um mögliche Sicherheitsbedenken bei dem Insulin Lantus, sagte ein Aktienhändler. Die Analysten bewerten das Papier weiterhin mit «Sell» beim Kursziel 40,00 Euro. Aktien der Credit Agricole fielen um 3,90 Prozent auf 9,141 Euro. Händlern verwiesen auch hier auf eine negative Studie von Kepler, die Sorgen um die Gewinnperspektiven der französischen Bank ausgelöst habe.


Unterdessen kletterten Telecom Italia an der Spitze des europäischen Leitindex um 4,01 Prozent auf 0,9865 Euro. Kurstreiber war laut Börsianern insbesondere die Aufnahme auf die «Conviction Buy List» von Goldman Sachs. Zeitungsberichten zufolge ist der italienische Telekomkonzern zudem bereit, seinen Anteil an Telecom Argentina zu verkaufen, wenn der Preis stimme. Ferner erwägt für diesen Fall die argentinische Wertheim-Familie, die die anderen 50 Prozent hält, Medienberichten zufolge eine Übernahme.


In London zählten die schwer gewichteten Sektoren der Minen- und Finanzwerte zu den Verlierern. Die Minen hätten unter dem Rückschlag bei den Metallpreisen gelitten, die wiederum wegen des in Reaktion auf die US-Zinsentscheidung wieder erstarkten Dollar unter Druck gerieten. Aktien von Rio Tinto gaben 2,39 Prozent auf 2.118,25 Pence nach. Im Finanzsektor büssten Prudential-Aktien 2,52 Prozent auf 406,25 Pence ein, HSBC Holdings fielen um 2,44 Prozent auf 505,50 Pence. Royal Bank of Scotland (RBS) stemmten sich mit plus 3,35 Prozent auf 36,604 Pence gegen den negativen Trend. Die Analysten von Cazenove hoben die Titel von «In-Line» auf «Outperform». (awp/mc/pg/31)

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