EU-Schluss: Schwächer – UPS-Gewinnwarnung, US-Berichtssaison

Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, sank um 0,61 Prozent auf 3.166,77 Zähler. Der Euronext 100 fiel um 0,72 Prozent auf 864,31 Punkte. In Paris ging der CAC 40 um 0,77 Prozent auf 4.874,97 Punkte zurück. Der britische FTSE 100 büsste 0,11 Prozent auf 5.983,90 Punkte ein.


Eher enttäuschende Bilanzen zum Auftakt der US-Berichtssaison belasteten, sagten Marktteilnehmer. Eine Gewinnwarnung des US-Logistikers UPS trug ebenfalls nicht dazu bei, die Stimmung zu heben. Der verhaltene Start der US-Börsen habe den im Handelsverlauf aufgeflammten Optimismus wieder gedämpft. Vor den Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of England hielten sich die Anleger etwas zurück.


United Parcel Service (UPS) sorgte mit einer Gewinnwarnung vom Vorabend für schlechte Stimmung in der Branche: Aktien des niederländischen Postdienstleisters TNT verloren 2,77 Prozent auf 24,21 Euro. Neben schwachen Papieren von Deutsche Post gaben auch Österreichische Post um 0,99 Prozent auf 27,05 Euro ab. Der weltgrösste Paketzusteller UPS hat seine Gewinnerwartung wegen der US-Konjunkturkrise und steigender Treibstoffkosten deutlich gekürzt.


Carrefour rutschten mit einem Minus von 3,62 Prozent auf 47,68 Euro ans Ende des europäischen Leitindex, nachdem sich Duran auf einem Branchenkongress in Barcelona zu Kosten in der Branche geäussert hatte, die wesentlich schneller wüchsen als die Preise. Seine Aussagen hätten sich auf den Einzelhandelssektor als Ganzes bezogen und nicht auf die Situation bei Carrefour im Speziellen, sagte Duran später in einem Interview der dpa-AFX Partneragentur Thomson Financial News. Der weltweit zweitgrösste Einzelhändler sei nach einem «guten» ersten Quartal zuversichtlich, die selbst gesteckten Ziele für dieses Jahr zu erreichen.


Wie bereits am Vortag präsentierten sich Finanzwerte und insbesondere Versicherungstitel schwach. AXA verloren 2,30 Prozent auf 24,02 Euro, ING Groep sanken um 2,93 Prozent auf 25,05 Euro und Swiss Re verbilligten sich in Zürich um 2,61 Prozent auf 89,55 Schweizer Franken. Die Experten von Keefe, Bruyette & Woods hatten ihr Votum für ING von «Market Perform» auf «Underperform» und für die Swiss Re von «Outperform» auf «Market Perform» gesenkt. In London wurden HBOS mit einem Abschlag von 4,19 Prozent auf 525,00 Pence gehandelt, nachdem die Credit Suisse die Banktitel von «Neutral» auf «Underperform» abgestuft hatte. Für 2008 werde weiterhin mit einem Fall der Immobilienpreise um zehn Prozent gerechnet, hiess es zur Begründung.


Ölwerte profitierten von den weiter steigender Rohölpreisen. So stiegen TOTAL als zweitstärkster Wert im EuroSTOXX um 1,32 Prozent auf 49,85 Euro. Eni folgten mit einem Plus von 1,13 Prozent auf 23,17 Euro. Der US-Ölpreis hatte nach Veröffentlichung der US-Lagerbestände erneut die Marke von 111 Dollar überwunden.


Daneben stemmten sich vor allem Telekomtitel grösstenteils erfolgreich gegen den Trend. Telecom Italia ragten mit Blick auf die nahende Hauptversammlung und Dividendenzahlung mit einem Aufschlag von 3,02 Prozent auf 1,50 Euro heraus und setzten sich an die Spitze des europäischen Leitindex. Händler spekulierten, dass Fondsmanager vor dem Aktionärstreffen Positionen aufbauten. (awp/mc/pg)

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