EU-Schluss: Schwächer – Zahlen und EZB-Aussagen im Fokus
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 fiel bis Handelsende um 0,59 Prozent auf 4.225,92 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 verlor 0,91 Prozent auf 3.804,52 Zähler. Der Euronext 100 gab 0,76 Prozent auf 985,62 Punkte ab. Der französische CAC 40 schloss 0,66 Prozent tiefer bei 5.665,10 Zählern. In London büsste der Leitindex FTSE 100 0,36 Prozent auf 6.346,40 Punkte ein.
Die Zinsen im Euro-Raum werden aller Voraussicht nach im März erhöht. Die Europäische Zentralbank (EZB) deutete am Donnerstag nach ihrer Ratssitzung einen weiteren Zinsschritt an. Im Hinblick auf die Inflation sei «besondere Wachsamkeit» notwendig, sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet in Frankfurt. Mit dieser Schlüsselformulierung gibt die Notenbank grünes Licht für eine Zinsanhebung i m nächsten Monat. Dann würde der Leitzins von 3,5 auf 3,75 Prozent klettern. Zunächst bleiben die Zinsen unverändert bei 3,5 Prozent. Unterdessen beliess die britische Notenbank ihren Leitzins wie von den meisten Experten erwartet unverändert bei 5,25 Prozent.
Am EuroSTOXX-50-Ende fielen Unilever-Papiere um 2,83 Prozent auf 20,28 Euro. Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern hat im vergangenen Jahr den Gewinn dank Umstrukturierungen stärker gesteigert als den Umsatz. Händlern zufolge lastete die enttäuschende Entwicklung des organischen Wachstums im vierten Quartal aber auf der Stimmung für die Papiere.
Aktien von Renault drehten nach anfänglichen Kursgewinnen ins Minus und schlossen 0,71 Prozent tiefer auf 91,25 Euro. Der französische Autobauer hat im vergangenen Jahr bei leicht gesunkenem Umsatz deutlicher weniger verdient als im Jahr zuvor. Im laufenden Geschäftsjahr will Renault aber wieder zulegen und bestätigte damit seinen Ausblick.
In London gingen die Anteilsscheine der BT Group mit plus 1,03 Prozent auf 319,75 Pence aus dem Handel. Der britische Telekomkonzern hat im dritten Quartal mehr verdient und umgesetzt als von Analysten erwartet.
HSBC-Papiere verbilligten sich um 1,50 Prozent auf 917,00 Pence. Der britische Bankkonzern hatte vor dem Hintergrund überraschend grosser Probleme mit Kreditausfällen in den USA eine Anhebung der Risikovorsorge mitgeteilt . Die Rückstellungen dürften um 20 Prozent höher liegen als die Konsensschätzung von 8,8 Milliarden britischen Pfund, hiess es.
In Zürich sprangen Papiere von Julius Bär mit einem Plus von 4,87 Prozent auf 159,50 Schweizer Franken an die SMI-Spitze . Der schweizerische Bankkonzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr verdient als im Vorjahr und die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Syngenta-Titel fielen hingegen mit minus 4,33 Prozent auf 223,10 Franken ans Indexende. Händler sprachen von einer durchwachsenen Bilanz des Agrochemiekonzerns. Die Gesellschaft übertraf mit Zahlen zwar die Marktschätzungen beim Umsatz trotz eines Rückgangs, bei EBITDA und Reingewinn verfehlte sie aber die Erwartungen aber. (awp/mc/ar)