EU-Schluss: Sehr fest auf neuen Hochs – Gute Zahlen

Gleiches galt für den Pariser CAC-40-Index , der um 2,14 Prozent auf 3.882,67 Zähler vorrückte. In London gewann der FTSE 100 1,98 Prozent auf 5.256,10 Punkte, was den höchsten Schlussstand seit Mitte September vorigen Jahres bedeutete.


«Es sieht so aus, als ob die Gewinnseite recht gut ausfallen wird», sagte Gerhard Schwarz, Aktienstratege bei UniCredit in München mit Blick auf die laufende Berichtssaison. Er geht davon aus, dass die Unternehmen mit ihren Ergebnissen weiterhin die Analystenerwartungen übertreffen werden, was die Aktienmärkte weiter stützen dürfte. David Buik von BGC Partners sprach mit Verweis auf die Zahlen der US-Unternehmen Intel und JPMorgan von einer «sehr guten» Berichtssaison und ermutigenden Signalen für die Konjunktur.


Der Technologie-Sektor rückte nach Zahlen von Intel und ASML Holding ins Rampenlicht. Am Vorabend hatte der weltgrösste Chiphersteller Intel zwar Rückgänge bei Umsatz, operativem Ergebnis und Überschuss gemeldet, doch fielen diese weit weniger deutlich als erwartet aus. Der niederländische Chipindustrie-Ausrüster ASML schaffte es dank einer verbesserten Auftragslage im dritten Quartal wieder in die schwarzen Zahlen und schnitt beim Auftragseingang besser als von Analysten erwartet ab. Das Auftragsbuch von ASML gilt als Stimmungsbarometer für die Chipbranche. Die Anteilsscheine lagen den grössten Teil des Tages im Plus. Am Nachmittag setzten allerdings Gewinnmitnahmen ein: die Aktie fiel zum Handelsschluss um 3,63 Prozent auf 20,825 Euro und nahm damit auf den letzten Platz im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) ein. In Paris legten STMicroelectronics hingegen um überdurchschnittliche 2,58 Prozent auf 6,828 Euro zu.


Positive Zahlen der US-Bank JPMorgan gaben auch den Titeln europäischer Banken Auftrieb. Das US-Institut überraschte erneut mit einem unerwartet hohen Milliardengewinn. Im EuroSToxx 50 konnten Societe Generale um 4,66 Prozent auf 48,080 Euro zulegen, und Banco Santander gewannen 4,26 Prozent auf 11,390 Euro. Credit Agricole legten um 4,12 Prozent auf 15,030 Euro zu. Das französische Kreditinstitut will noch in diesem Monat drei Milliarden Euro an Staatshilfe zurückzahlen. «Damit folgen sie dem Trend anderer französischer Banken, was positiv aufgenommen werden sollte», lobte Analyst Christophe Ricetti von Natixis Securities. In London ging es für Barclays um 6,56 Prozent auf 380,28 Pence hoch.


Rohstoffwerte gehörten zu den Favoriten der Anleger. Dabei waren Aktien von Stahlproduzenten nach Zahlen und Ausblick des südkoreanischen Stahlkonzerns Posco besonders gefragt. ArcelorMittal gehörten mit einem Plus von 5,14 Prozent auf 27,105 Euro zu den Spitzenwerten im Eurostoxx 50. In Paris verteuerten sich Vallourec um 4,07 Prozent auf 121,500 Euro. Mit seinem Ziel für den operativen Gewinn geht Posco von einer Erholung und einer gesünderen Nachfrage im letzten Jahresviertel aus. In London schoben sich Minenwerte an die Spitze des «Footsie». Bester Wert waren Kazakhmys mit plus 9,42 Prozent auf 1.286 Pence, Vedanta verteuerten sich um 7,71 Prozent auf 2.330 Pence. Rio Tinto gewannen 5,27 Prozent auf 3.012 Pence dazu. «Wir sehen erste Anzeichen einer Erholung in einigen unserer Kerngeschäfte», sagte Rio-Tinto-Vorstandschef Tom Albanese. Der Konzern schraubte seine Förderziele für Eisenerz in diesem Jahr nach oben.


Der britische Spirituosen-Konzern Diageo startete mit einem Umsatzminus ins neue Geschäftsjahr, was die Investoren offensichtlich enttäuschte. Die Aktie verlor 2,05 Prozent auf 937,00 Pence. Für das Gesamtjahr will Diageo trotz des schwierigen Starts weiterhin seinen operativen Gewinn auf organischer Basis im niedrigen einstelligen Bereich steigern. Titel des französischen Wettbewerbers Pernod Ricard büssten als Schlusslicht im CAC-40-Index 3,49 Prozent auf 53,71 Euro ein.


Versorger-Titel wurden von einer negativen Branchenstudie von Morgan Stanley gebremst. Die Bank kappte die Einschätzung für europäische Versorger von «In-Line» auf «Cautious». Im EuroStoxx 50 zählten Enel , GDF Suez und Iberdrola daher zu den schwächeren Werten. International Power landeten mit minus 2,85 Prozent auf 276,00 Pence am «Footsie»-Ende. (awp/mc/pg/32)

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