Marktteilnehmer warnten jedoch nach unerwartet moderater Rückgange bei den Verkäufen bestehender Immobilien sowie den Frühindikatoren aus den USA vor allzuviel Euphorie. Noch bleibe der Markt in einer Seitwärtsbewegung gefangen.
Die Tagesbilanz ist allerdings sehr positiv: So kletterte der EuroStoxx 50 um 2,83 Prozent auf 2.714,21 Punkte und eroberte damit die in der Vorwoche gefallene Marke von 2.700 Punkten zurück. In Paris gewann der CAC-40-Index gar 3,05 Prozent auf 3.600,57 Punkte. In London zog der FTSE 100 um 1,90 Prozent an auf 5.313,81 Punkte – den höchsten Schlussstand seit Mai.
An die Spitze des europäischen Leitindex setzten sich Schneider Electric mit einem Kurssprung von 6,11 Prozent auf 88,34 Euro. Dahinter folgte mit Credit Agricole der Spitzenreiter des Bankensektors mit plus 5,55 Prozent auf 9,46 Euro. Unibail-Rodamco stiegen nach starken Halbjahreszahlen und Aussagen zu Ausschüttungen an die Aktionäre um 5,42 Prozent auf 147,70 Euro. Kein Wert des EuroStoxx verzeichnete Verluste, relativ schwach präsentierten sich L’Oreal mit einem geringen Aufschlag von lediglich 0,12 Prozent.
An den Vortagen bereits mit ihren Kursgewinnen aufgefallene Nokia-Aktien gingen nach heftigen Schwankungen in Reaktion auf die Zahlen mit einem Plus von 1,71 Prozent auf 7,1094 Euro aus dem Handel. Der Handyhersteller hatte trotz eines etwas höheren Umsatzes im zweiten Quartal weniger als im Vorjahr verdient. Das Handygeschäft bleibt das Sorgenkind der Finnen. Obwohl die Zahl der verkauften Geräte gestiegen war, hatte die Sparte weniger Gewinn abgeworfen. Der Ausblick für das Gesamtjahr fällt wie erwartet düster aus. Am Markt wurde jedoch mit einem mauen Ergebnis bereits gerechnet. Seit Tagen beflügelt die Hoffnung auf einen Strategiewechsel, jüngsten Berichten zufolge wackelt auch der Stuhl von Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo.
Ansonsten standen vor allem schweizerische Aktien im Mittelpunkt des Geschehens und mit Roche, Credit Suisse , ABB und Syngenta berichteten gleich vier Schwergewichte von ihrer jüngsten Geschäftsentwicklung. Der Pharmahersteller Roche hatte seinen Konzerngewinn im ersten Halbjahr sehr deutlich gesteigert. Gründe waren geringere Integrationskosten für die Tochter Genentech und Zuwächse bei den wichtigsten Medikamenten. Roche-Titel gewannen 1,02 Prozent auf 138,40 Schweizer Franken. Am Vortag hatten sie allerdings im Zuge der negativen Meldungen zum Brustkrebsmedikament Avastin mehr als 4 Prozent eingebüsst.
Auf die Verkaufslisten setzten Investoren die Papiere der Credit Suisse. Die schweizerische Grossbank hatte im zweiten Quartal zwar einen über den Erwartungen liegenden Gewinn erzielt, doch wurde dieser durch Sonderfaktoren beeinflusst. Analysten bewerteten das Ergebnis nicht als Desaster. Es sei allerdings auch nicht so gut, wie die ausgewiesene Gewinnzahl vermuten lasse. Die Aktien der Bank verloren 1,02 Prozent auf 43,80 Franken. Papiere der UBS folgten indes dem Branchentrend und gewannen 2,04 Prozent auf 15,51 Franken.
An der Börse in Stockholm rückten Volvo um 0,17 Prozent auf 90,00 Schwedische Kronen vor. Der Nutzfahrzeugkonzern hatte im zweiten Quartal wieder einen ordentlichen Gewinn eingestrichen und bei den Lastwagen einen deutlichen Zuwachs der Bestellungen verzeichnet.
(awp/mc/hfu/34)