Für den Pariser CAC 40 ging es um 2,16 Prozent auf 3.116,94 Zähler nach oben. Zunächst hätten einige Quartalsberichte für positive Impulse gesorgt, hiess es aus dem Handel. Mit Handelsstart der Wall Street seien die europäischen Märkte deren freundlicher Tendenz gefolgt und hätten ihre Kursgewinne noch deutlich ausgebaut.
Auf Unternehmensseite sorgten vor allem Zahlen von der spanischen Santander und dem weltgrössten Stahlkonzern ArcelorMittal sowie Royal Dutch Shell für Gesprächsstoff. «Analysten hatten mit richtig schlechten Zwischenberichten gerechnet, und nun fallen einige der Zahlen besser als erwartet aus», sagte David Thebault, Händler bei Global Equitites. «Die Zahlen bedeuten aber nicht, dass sich die Dinge auch wirklich bessern.»
Zunächst überzeugte die Banco Santander jedoch mit einem Milliardengewinn – die Anleger quittierten dies mit einem Kursaufschlag von 6,10 Prozent auf 6,96 Euro. Auch andere Geldinstitute und Finanztitel legten deutlich zu, die Sektorindizes der Versicherer und Banken führten die Liste der Branchenfavoriten mit jeweils rund vier Prozent Zuwachs an. ING Groep setzten sich im Fahrwasser mit plus 10,20 Prozent auf 6,494 Euro an die Spitze des Leitindex, Anteile der Münchener Rück stiegen um 6,56 Prozent auf 98,23 Euro, gefolgt von BNP Paribas. Papiere der französischen Grossbank verteuerten sich um 6,06 Prozent auf 39,00 Euro. Barclays sprangen in London um 10,44 Prozent auf 256,375 Britische Pence an die «Footsie»-Spitze. Swiss Re legten als bester Finanztitel im SMI 7,51 Prozent auf 27,20 Schweizer Franken zu.
Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis gehörte ebenfalls zu den positiven Überraschungen und startete mit einem Gewinnplus ins Geschäftsjahr 2009. Dabei konnte der Konzern die Analystenschätzungen übertreffen. Die Papiere gingen um 4,25 Prozent fester bei 43,40 Euro aus dem Handel. Michelin-Papiere gewannen an der Spitze des französischen Leitindex CAC-40-Index 7,42 Prozent auf 38,30 Euro. Der Reifenhersteller hatte bereits am Vorabend nach Börsenschluss Umsatzzahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Trotz eines Umsatzrückgangs konnte der Konzern die Analystenerwartungen leicht übertreffen.
Royal Dutch Shell meldete einen Gewinnrückgang im ersten Quartal um mehr als die Hälfte, schnitt damit aber besser ab als erwartet. Gleichzeitig hob der niederländisch-britische Ölkonzern seine Dividende leicht an. Die Titel stiegen um 1,69 Prozent auf 1.557 Pence.
Zu den Enttäuschungen gehörte ArcelorMittal, wie das Minus von 3,70 Prozent auf 17,98 Euro am EuroSTOXX-Ende zeigte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Stahlkonzerns war im ersten Quartal noch stärker eingebrochen als von Experten befürchtet. Im zweiten Quartal erwartet der Konzern hingegen eine leichte Geschäftsbelebung. France Telecom konnte beim Quartalsgewinn ebenfalls die Markterwartungen nicht erfüllen. Dennoch kletterten die Papiere um allerdings unterdurchschnittliche 1,55 Prozent auf 16,690 Euro. Als beruhigend wertete ein Analyst die bestätigte Prognose. Enttäuschte Erwartungen quittierte der Markt bei der norwegischen Solargruppe Renewable Energy Corp (REC) mit einem Minus von 4,67 Prozent auf 55,10 Norwegische Kronen.
Jenseits der Zahlenflut fielen noch Vestas Wind Systems mit einem Kursplus von 5,60 Prozent auf 358,00 Dänische Kronen auf. Der Windkraftanlagen-Spezialist hatte mitgeteilt, im Rahmen einer Kapitalerhöhung 5,98 Milliarden Kronen eingenommen zu haben. Den Plan dazu hatte das Unternehmen am Vortag angekündigt. (awp/mc/pg/34)