EU-Schluss: Sehr fest – US-Notenbank beflügelt Stimmung

Zudem waren die am Nachmittag veröffentlichten Daten zum US-Immobilienmarkt besser als erwartet ausgefallen. Beide Ereignisse hatten auch an der Wall Street für gute Stimmung gesorgt. «Mit Gold auf einem neuen Rekordhoch sowie generell recht guten Nachrichten von der ausgelaufenen Berichtssaison und Konjunkturdaten im Rücken hat der Markt eigentlich auch keinen Grund zu fallen», sagte ein Händler.


Der EuroStoxx 50 stieg um 2,30 Prozent auf 2.898,19 Zähler. Der Pariser CAC-40-Index kletterte um 2,25 Prozent auf 3.813,17 Zähler. In London rückte der FTSE 100 um 1,98 Prozent auf 5.355,50 Punkte vor.


Finanzwerte waren besonders gefragt. Mit knapp drei Prozent Plus war der Banken-Subindex unter den grössten Gewinnern zu finden. Im EuroStoxx 50 zählten Unicredit mit einem Gewinn von 3,40 Prozent auf 2,43 Euro zu den grössten Favoriten. In London kletterten Royal Bank of Scotland (RBS) mit einem Aufschlag von 5,01 Prozent auf 37,80 Britische Pence an die Spitze des FTSE 100. In Zürich belegten Credit Suisse mit Plus 3,79 Prozent auf 56,15 Schweizer Franken denselben Platz im SMI.


In London schoben insbesondere Minenwerte dank steigender Metallpreise den «Footsie» an. Mit plus 4,27 Prozent auf 913,00 Pence zählten hierbei Kazakhmys zu den Favoriten. Rio Tinto kletterten um 3,72 Prozent auf 3.268,756 Pence. Der Minenkonzern erwartet aus dem Börsengang der US-Tochter Cloud Peak einen Erlös von mindestens 741 Millionen US-Dollar. Analyst Alain William von SocGen hielt an seiner Kaufempfehlung für die Titel fest. Auch Wettbewerber wie BHP Billiton oder Lonmin legten um mehr als drei Prozent zu.


Cadbury legten um 1,69 Prozent auf 811,50 Pence zu. Bei 819,50 Pence hatten die Titel im Handelsverlauf den höchsten Stand aller Zeiten erreicht. Medienberichten zufolge plant der US-Süsswarenriese Hershey mit einem Gegenangebot den US-Lebensmittelgiganten Kraft Foods auszustechen. Nach Informationen des «Wall Street Journal» und britischer Medien treibt die Stiftung, die Hershey kontrolliert, eine 17 Milliarden Dollar (11,4 Milliarden Euro) schwere Gegenofferte für Cadbury voran. Kepler-Analyst Jon Cox blieb insgesamt skeptisch. «Die Hershey-Offerte würde einen Aufschlag von vier Prozent zum Kraft-Gebot darstellen – das ist unserer Meinung nach nicht genug», schrieb Cox. Zudem sei es fraglich, ob Hershey diese Übernahme überhaupt finanzieren könnte.


Medienberichten zufolge soll auch Nestlé überlegen, in das Bieterrennen einzusteigen. Nestlé-Aktien nahmen mit einem Plus von 1,21 Prozent auf 48,37 Franken einen der hintersten Plätze im Swiss-Market-Index (SMI) ein. Analysten halten ein Interesse des schweizerischen Lebensmittelkonzerns aber für unwahrscheinlich. (awp/mc/ps/30)

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