Er erteilte damit Hoffnungen auf eine Zinssenkung noch im laufenden Jahr eine Absage. Auch schwächelnde US-Börsen sorgten für Druck auf den europäischen Markt – hier führten Börsianer negative Nachrichten vom Arbeitsmarkt als Belastung an.
Der EuroSTOXX 50 büsste 2,79 Prozent auf 3.274,82 Zähler ein. Der STOXX 50 fiel um 2,49 Prozent auf 2.811,93 Zähler. Der französische CAC-40-Index rutschte um 3,22 Prozent auf 4.304,01 Punkte ab. Der britische FTSE 100 sackte um 2,50 Prozent auf 5.362,10 Zähler ab.
Einsam an der Spitze des europäischen Leitindex stemmten sich Unilever mit plus 6,51 Prozent auf 20,055 Euro gegen den Trend. Börsianer verwiesen insbesondere auf den Wechsel in der Führungsspitze des Konsumgüterkonzerns. Unilever konnte Paul Polman, derzeit noch bei Nestle und dort für die Region Amerika verantwortlich, als neuen Chef gewinnen. «Damit haben sie wirklich einen Coup gelandet», kommentierte Martin Deboo, Analyst bei Investec, die Personalie.
Unterdessen wurden Banken nach den Aussagen der EZB kräftig nach unten gezogen. So verloren Societe Generale 4,38 Prozent auf 64,10 Euro, für Credit Agricole ging es um 4,75 Prozent auf 14,05 Euro nach unten und Santander gaben um 4,03 Prozent auf 11,43 Euro nach. Auch in London fanden sich Finanztitel am Indexende wieder. Für HBOS ging es beispielsweise um 6,84 Prozent auf 282,58 Pence nach unten.
Unterdessen hat die französische Bank Natixis den Preis für ihre Bezugsrechte für die Kapitalerhöhung deutlich unter die Analystenerwartungen gesenkt. Die Titel fielen um 2,40 Prozent auf 5,70 Euro – ein niedrigerer Preis erhöhe die Chancen für eine erfolgreiche Durchführung, begründeten Börsianer die vergleichsweise moderaten Kursverluste.
Veolia Environnement sackten um 5,28 Prozent auf 34,11 Euro ab. Am Mittag hatte es Gerüchte gegeben, der französische Energiekonzern Electricite de France (EdF) wolle sich von seinem Anteil in Höhe von drei Prozent trennen. Dies wurde von EdF allerdings dementiert.
Aktien von BP rutschten mit 0,10 Prozent auf 505,25 Pence knapp ins Minus. Der monatelange Machtkampf des britischen Energiekonzerns mit russischen Oligarchen um den gemeinsamen Ölförderer TNK-BP ist beigelegt. Die Anteilseigner – British Petroleum und das russische Konsortium AAR – einigten sich auf eine neue Führungsstruktur. Im späten Handel sorgten wieder fallende Ölpreise aber für schmelzende Gewinne bei den Ölwerten. Tullow Oil retten noch plus 0,87 Prozent auf 756,50 Pence, für TOTAL ging es gar um 2,14 Prozent auf 45,28 Euro nach unten.
Cadbury gewannen dank eines positiven Analystenkommentars 0,81 Prozent auf 622,625 Pence. Lehman hat das Kursziel von 716 auf 800 Pence an und bewertet die Titel mit «Overweight». Der Getränkekonzern könnte die Prognosen für das zweite Halbjahr übertreffen, hiess es. (awp/mc/pg/33)