EU-Schluss: Sehr schwach – Unsicherheit in USA belastet

Sorgen über den kriselnden US-Immobilienmarkt und umfangreiche Kreditausfälle bei Hypothekenbanken hätten den Markt spürbar belastet, sagten Händler. Die Nervosität sei sehr hoch. Dabei verwiesen sie darauf, dass der US-Leitindex Dow Jones nach dem Kurssturz am Vortag auch am Mittwoch wieder kräftig gefallen sei. Am Nachmittag sank das US-Börsenbarometer nach einem zunächst richtungslosen Start erstmals seit Anfang November 2006 wieder unter die psychologische Marke von 12.000 Punkten.


Der EuroSTOXX 50 schloss auf Tagestief mit einem Abschlag von 2,78 Prozent auf 3.906,15 Zähler. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gab 2,86 Prozent auf 3.504,87 Zähler ab. Der Euronext 100 fiel um 2,42 Prozent auf 928,34 Punkte. Der CAC 40 sank mit minus 2,52 Prozent auf 5.296,22 Zähler auf sein Tagestief. Der Londoner Leitindex FTSE 100 verlor 2,61 Prozent auf 6.000,70 Punkte und schloss ebenfalls auf Tagestief.


Finanzwerte standen wegen der schwelenden Krise am US-Hypothekenmarkt auf der Verkaufsliste: Schwächster Wert im Leitindex der Eurozone war der Titel der Allied Irish Banks (AIB) mit minus 5,91 Prozent auf 21,97 Euro. Credit Agricole gaben 4,18 Prozent auf 28,44 Euro ab. AXA büssten 5,14 Prozent auf 29,53 Euro ein. Auch in London zählten Fonds und Banken zu den grössten Verlierern: HBOS standen mit minus 5,75 Prozent auf 1.017,00 Pence am «Footsie»-Ende. Royal Bank of Scotland verloren 4,54 Prozent auf 1.955,00 Pence.


Carrefour standen dagegen mit plus 1,31 Prozent auf 53,29 Euro als einziger EuroSTOXX-Wert auf der Gewinnerseite. Händler verwiesen auf erneut aufflammende Übernahme-Spekulationen, die durch Berichte über eine kommende Platzierung des Anteils von 13,03 Prozent der Halley-Familie angefacht wurden. Hinzu komme ein positiver Analystenkommentar. Morgan Stanley hatte die Anteile des weltweit zweitgrössten Einzelhändlers von «Equal-weight» auf «Overweight» hochgestuft. Das Kursziel wurde von 48 auf 63 Euro erhöht, nachdem die neue Aktionärsstruktur nach Meinung der Experten Werte freisetzen dürfte.


Renault verloren 3,05 Prozent auf 84,86 Euro. Der französische Autobauer hat im Februar weltweit weniger Autos als im gleichen Zeitraum des Vorjahres verkauft.


In London zählten Sainsbury-Aktien mit plus 1,73 Prozent auf 530,00 Pence zu den Favoriten. Ein von CVC Capital Partners geführtes Konsortium bestätigte Übernahmegespräche mit der britischen Supermarktkette. Ein Übernahmepreis von mehr als 550 Pence je Aktie sei aber nicht besprochen worden, sagte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch der dpa-AFX Partneragentur AFX News. «The Times» hatte von einem Gebot von mehr als 550 Pence je Aktien für die drittgrösste britische Supermarktkette berichtet. Zuvor hätten sich Anleger gesorgt, dass KKR das Interesse an Sainsbury verloren habe, nachdem sich der Investor zusammen mit dem Alliance-Manager Stefano Pessina um Alliance Boots bemüht.


Kingfisher legten, ebenfalls beflügelt von Übernahmefantasien, um 1,50 Prozent auf 254,00 Pence zu. Spekulationen zufolge könnte eine private Beteiligungsgesellschaft die britische Baumarktkette übernehmen wollen, sagten Händler. Home Retail gewannen nach einem positiven Ausblick 0,41 Prozent auf 423,75 Pence. (awp/mc/pg)

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