Im Wochenverlauf verlor das Börsenbarometer 2,36 Prozent. Der STOXX 50 fiel um 2,74 Prozent auf 2.756,09 Punkte. Der Londoner FTSE 100 büsste 2,69 Prozent auf 5.261,60 Zähler ein, und der CAC-40-Index verzeichnete Abschläge von 3,09 Prozent auf 4.100,64 Punkte.
Finanztitel gehörten angesichts negativer Branchennachrichten aus den USA zu den grössten Verlierern. Dort setzten Aktien der Immobilienfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae ihre Talfahrt fort. Deren ausufernde Probleme haben die US- Regierung veranlasst, ihre Krisengespräche auf höchster Ebene zu intensivieren. In den Medien war zuvor über eine nötige umfassende staatliche Rettungsaktion für die beiden schwer unter Druck geratenen Unternehmen spekuliert worden.
Französische Werte wurden zusätzlich von einer negativen Studie der Citigroup belastet. Credit Agricole waren – auch wegen Gerüchten um eine drohende Führungskrise – mit minus 9,75 Prozent auf 11,57 Euro Schlusslicht im EuroSTOXX 50. Societe Generale verloren 7,04 Prozent auf 50,67 Euro. Bei BNP Paribas standen Abschläge von 3,91 Prozent auf 55,12 Euro zu Buche.
Verluste verzeichneten auch die Aktien des Reifenherstellers Michelin. Nach einem negativen Analystenkommentar rutschten die Papiere um 6,52 Prozent auf 42,90 Euro ab. Die Analysten von Exane BNP Paribas hatten die Papiere von «Neutral» auf «Underperform» zurückgestuft und das Kursziel auf 44 Euro festgelegt.
Papiere von EADS verloren 10,72 Prozent auf 10,74 Euro. Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern will eine Korrektur seines Gewinnziels nicht ausschliessen. Als Grund wurde der anhaltende Dollarverfall genannt. Zudem senkten Analysten der Schweizer UBS das Kursziel für die Aktie von zuvor 14,50 auf 11,00 Euro. Die französische Justiz hat laut französischen Rundfunkangaben ein Ermittlungsverfahren gegen den Chef der Dresdner Elbe-Flugzeugwerke, Andreas Sperl, eingeleitet und damit erstmals einen aktiven EADS-Manager wegen Insiderverdachts aufs Korn genommen.
Die Aktien des europäischen Stahlunternehmens ArcelorMittal verloren unterdurchschnittliche 1,30 Prozent auf 55,55 Euro. Börsianer verwiesen auf eine Studie der US-Investmentbank Lehman Brothers, in der die Analysten ihre Prognosen für die Stahlpreise erhöhten. Dies stützte auch Papiere des Konkurrenten Vallourec, die sich mit minus 0,98 Prozent auf 195,64 Euro noch besser hielten.
Bei Anlegern in Öltiteln gab es angesichts der Ölpreisentwicklung und einer positiven Branchenstudie Grund zur Freude. Analysten der Citigroup hatten die europäischen Öl- und Gasbranche am Morgen hochgestuft. TOTAL legten als einer von zwei Gewinnern im EuroSTOXX 50 um 0,65 Prozent auf 50,17 Euro zu. Eni gehörten mit minus 0,44 Prozent auf 2,40 Euro ebenfalls zu den besten Werten im Index. In London gaben BP um moderate 0,28 Prozent auf 546,25 Pence nach, und Tullow Oil verteuerten sich um 2,91 Prozent auf 870 76 Pence.
Die Aktien von Thomas Cook verloren nach zwischenzeitlichen Gewinnen letztlich 5,23 Prozent auf 174,00 Pence. Der Reisekonzern und die Fluggesellschaft Air Berlin hatten zuvor ihre Pläne für eine Fusion zwischen der Fluggesellschaft Condor und Air Berlin aufgegeben. Ein entsprechender Antrag an das Bundeskartellamt sei am Freitag zurückgezogen worden. (awp/mc/gh/36)