Zahlreiche Meldungen zu tatsächlichen oder vermuteten Übernahmen prägten Händlern zufolge das Bild. Abgesehen davon befinde sich der Markt in Warteposition. «Wir sind in einer Art Vorhölle», sagte Fondsmanagerin Andrea Williams von Royal London Asset Management. «Die Marktteilnehmer warten auf US-Konjunkturdaten und den Beginn der Berichtssaison.»
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab um 0,12 Prozent auf 4.421,58 Punkte ab. Der auch schweizerische und britische Werte umfassende STOXX 50 gewann hingegen 0,05 Prozent auf 3.868,06 Zähler. Der Euronext 100 kletterte um 0,12 Prozent auf 1.027,47 Punkte. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,12 Prozent auf 5.806,18 Zähler nach oben. Der FTSE 100 stieg in London um 0,54 Prozent auf 6.535,20 Punkte.
Northern Rock sprangen mit einem Aufschlag von 11,95 Prozent auf 151,80 Pence an die Spitze des FTSE 100. Der US-Hedgefonds JC Flowers ist der «Financial Times» zufolge an einer Übernahme der angeschlagenen britischen Hypothekenbank interessiert. Wie die Zeitung weiter berichtete, hat der Fonds insgesamt 15 Milliarden Pfund für Zukäufe zur Verfügung. JC Flowers wolle Northern Rock nicht zerschlagen, hiess es. Analysten zufolge braucht Northern Rock im kommenden Jahr 20 Milliarden britische Pfund an Liquidität.
Friends Provident kletterten um 2,26 Prozent auf 171,7 Pence. Am Markt hätten erneut Gerüchte die Runde gemacht, der schweizerische Versicherungskonzern Zurich Financial Services (ZFS) wolle den britischen Branchenkollegen für 220 Pence je Aktie übernehmen, sagten Händler.
In Amsterdam eroberten Hagemeyer mit einem Plus von 5,73 Prozent auf 3,32 Euro den ersten Platz des AEX. Auch hier verwiesen Marktteilnehmer auf Gerüchte über ein unmittelbar bevorstehendes Übernahmeangebot für den niederländischen Industrie-Zulieferer.
Ölwerte litten unter dem fallen des Preises für Rohöl. In Paris verloren TOTAL 1,31 Prozent auf 54,94 Euro. In London gaben Royal Dutch Shell 1,26 Prozent auf 1.955 Pence ab. BP beendeten den Handel 0,45 Prozent tiefer bei 557,0 Pence.
Ryanair kletterten um 1,72 Prozent auf 5,31 Euro. Der irische Billigflieger hatte im September bei gesunkener Auslastung fast ein Viertel mehr Fluggäste transportiert als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Passagiere sei um 23 Prozent auf 4,35 Millionen gestiegen. Die Auslastung ging um einen Prozentpunkt auf 85 Prozent zurück.
British Airways legten um 3,85 Prozent auf 424,75 Pence zu. Die britische Fluggesellschaft hatte im September zwar einen Rückgang der Auslastung um 0,8 Prozentpunkte hinnehmen müssen. Der Verkehr im höherpreisigen Bereich war allerdings deutlich gestiegen. (awp/mc/pg)