EU-Schluss: Überwiegend gut behauptet – Analystenkommentare
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 legte um 0,55 Prozent auf 4.542,57 Zähler zu. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 0,43 Prozent auf 3.991,91 Punkte. Der Euronext 100 stieg um 0,22 Prozent auf 1.074,79 Zähler. In Paris stieg der CAC 40 um 0,24 Prozent auf 6.117,96 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 0,28 Prozent auf 6.716,70 Zähler nach oben.
Der Übernahmekampf um die niederländische Bank ABN Amro sorgte für Bewegung bei Finanztiteln. Aktien von ABN Amro legten um 1,47 Prozent auf 35,85 Euro zu. Die niederländische Bank ist im Kampf gegen eine feindliche Übernahme durch drei andere Banken einen wichtigen Schritt weitergekommen. Das oberste Gericht des Landes gestattete ihr am Freitag den Verkauf der US-Tochterbank LaSalle an die Bank of America auch ohne Zustim mung der Aktionäre. Zuvor hatte bereits der niederländische Generalanwalt eine Empfehlung für den Verkauf der amerikanische ABN Amro-Tochter ausgesprochen. Ohne die US-Tochter ist ABN Amro weniger attraktiv für das Konsortium um die Royal Bank of Scotland , das den Aktionären einen höheren Preis für ihre Anteile bietet als die vom Vorstand bevorzugte Barclays Bank .
Aktien von RBS-Bündnispartner Fortis legten um 0,68 Prozent auf 31,23 zu, Papiere von Banco Santander gewannen 1,00 Prozent auf 14,16 Euro und Titel der RBS gewannen 0,87 Prozent auf 640,00 Pence. Barclays-Aktien stiegen um 0,84 Prozent auf 724,50 Pence.
AXA-Papiere gewannen 1,87 Prozent auf 32,64 Euro und waren damit einer der stärksten Werte im EuroSTOXX 50. Händlern zufolge gab es erneut Gerüchte, dass Axa Interesse an dem Finanzdienstler MLP haben könnte. Der französische Versicherungskonzern habe immer wieder weitere Zukäufe ankündigt und Interesse an Bankpartnern in Deutschland gezeigt, sagte ein Händler. Ein anderer Analyst sagte, der Deal würde strategisch keinen Sinn machen.
Auf der Verliererseite stachen die Aktien von L`Oreal nach Zahlen mit einem Minus von 4,15 Prozent auf 85,06 hervor. Einige Anleger könnten von der im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Bilanz etwas enttäuscht sein, sagte ein Analyst der Deutschen Bank in einer ersten Einschätzung der Quartalsbilanz. Der französische Kosmetikkonze rn hat im zweiten Quartal den Umsatz deutlich gesteigert. Die Erlöse stiegen um 10,4 Prozent auf 4,246 Milliarden Euro. Zudem bestätigte L`Oreal seine Gesamtjahresprognosen.
Unter den grössten Kursgewinnern im CAC waren die Aktien von Schneider Electric , die um 1,51 Prozent auf 104,77 Euro zulegten. Händler verwiesen auf einen positiven Analystenkommentar. Die Citigroup hob die Aktien aus Bewertungsgründen von «Hold» auf «Buy» und erhöhte das Kursziel von 100 auf 120 Euro. Die Titel hatten bereits in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt, nachdem dem Industriekonzern in einem Rechtsstreit mit der Europäischen Kommission Schadensersatz zugesprochen worden war.
Papiere des Internet-Service-Providers Tiscali sprangen 8,85 Prozent auf 2,4450 Euro hoch. Die Aktien waren zuvor wegen einer wichtigen Mitteilung vom Handel ausgesetzt worden. DerTiscali will einem Pressebericht zufolge die Breitband- und Voice-Sparten des britischen Telekommunikations -Unternehmen Pipe Communications übernehmen. Als möglicher Kaufpreis wurden 210 Millionen Pfund genannt.
Zu den grösster Kursgewinnern in London gehörten die Aktien der Man Group, die 2,76 Prozent auf 633,50 Pence kletterten. Händlern zufolge wirkten der starke Zwischenbericht und der positive Ausblick nach, die das Unternehmen am Vortag abgeliefert hatte. Ähnlich gut entwickelten sich die Aktien des Finanzdienstleisters Experian mit einem Plus von 2,27 Prozent auf 630,00 Pence. Auch hier nannten Börsianer die am Vortag bekannt gegebenen Handelszahlen als Grund für die Kursgewinne. (awp/mc/ab)