EU-Schluss: Überwiegend kaum verändert

Die Konjunkturdaten aus den USA brachten gegenläufige Impulse. So belasteten auf der einen Seite sehr schwache Daten über die Geschäftsaussichten des Verarbeitenden Gewerbes im US-Bundesstaat New York sowie ein starker Anstieg der Erzeugerpreise. Auf der anderen Seite fielen jedoch die Daten zur US-Industrieproduktion besser als erwartet aus.


Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Eurozone, schloss mit plus 0,12 Prozent auf 2.888,58 Punkte. In Paris gewann der CAC-40-Index 0,10 Prozent auf 3.834,09 Zähler. Der Londoner FTSE 100 gab hingegen um 0,56 Prozent auf 5.285,77 Punkte nach und wurde neben schwachen Finanzwerten auch von schwachen Minenwerten belastet.


Bankenwerte zählten zu den schwächsten Werten mit Titeln wie HSBC, Barclays, Societe Generale oder Credit Suisse, die zwischen 1,3 und 2 Prozent verloren. «Was wir in den vergangenen vier bis sechs Wochen gesehen haben ist, dass die Banken dem Markt erstmals seit neun Monaten hinterher hinken», sagte Europa-Stratege Robert Quinn von S&P Equity Research in London. Zudem wurde der Sektor belastet von negativen Nachrichten aus Österreich. Nach der Verstaatlichung der angeschlagenen österreichischen Bank Hypo Alpe Adria (HGAA) am Vortag soll nun Gerüchten zufolge auch die Österreichische Volksbanken AG in Schwierigkeiten stecken. Möglicherweise drohe dem österreichischen Bankensektor ein Verlust von insgesamt 20 Milliarden Euro, hiess es im Handel.


In London zählten die Papiere der British Airways einen Tag nach der Streikandrohung mit minus 2,19 Prozent auf 196,60 Pence erneut zu den schwächeren Werten im «Footsie». Das Kabinenpersonal der britischen Fluggesellschaft hatte sich mit überwältigender Mehrheit für einen zwölftägigen Streik ausgesprochen. Die Analysten der UBS zeigten sich über die Länge des Streiks ausgerechnet über die Ferienzeit vom 22. Dezember bis zum 2. Januar überrascht. Nun will British Airways rechtlich gegen den drohenden Streik vorgehen. Zudem belastet, dass die Luftfahrt-Branche für das kommende Jahr zunehmend pessimistisch wird. Der internationale Branchenverband IATA rechnet nun damit, dass die Fluggesellschaften 2010 insgesamt einen Verlust von 5,6 Milliarden Dollar schreiben werden. Bisher ging die IATA von 3,8 Milliarden Dollar Verlust aus. Im auslaufenden Jahr rechnet die Branche unverändert mit einem Minus von elf Milliarden Dollar.


Die Anteilsscheine von ArcelorMittal profitierten mit plus 2,96 Prozent auf 29,395 Euro von einer positiven Studie und notierten an zweiter Stelle im Auswahlindex der Eurozone. Die UBS stufte die Titel des Stahlkonzerns von «Neutral» auf «Buy» hoch. Die weltweiten Stahl-Exportpreise erholten sich und Preissteigerungen um bis zu 100 US-Dollar je Tonne seien möglich, begründeten die Analysten ihren Schritt. Das Papier des Versorgers Enel geriet dagegen nach einer Abstufung durch Merrill Lynch von «Neutral» auf «Underperform» etwas unter Druck und verlor 1,04 Prozent auf 4,04 Euro.


Hennes & Mauritz (H&M) verloren nach Umsatzzahlen für November 0,91 Prozent auf 393,00 schwedische Kronen. Der Textilhändler hat mit einem Einbruch auf vergleichbarer Basis um 9 Prozent die Erwartungen der Analysten von im Schnitt minus 5,5 Prozent enttäuscht. Auch Volvo kamen nach einem Absatzeinbruch um 37 Prozent unter Druck und gaben 1,68 Prozent auf 64,40 schwedische Kronen ab. (awp/mc/pg/32)

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