In den letzten Handelsstunden allerdings stützte die freundliche Eröffnung der Wall Street die Notierungen etwas, hiess es. In den USA waren Schnäppchenjager wieder in den Markt eingestiegen.
Der EuroSTOXX 50 schloss mit einem hauchdünnen Minus von 0,01 Prozent auf 2.267,90 Punkte nahezu unverändert, nachdem er am Dienstag noch um 3,44 Prozent gefallen war. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,50 Prozent auf 4.234,26 Zähler nach oben. Der Pariser CAC-40-Index legte um 0,23 Prozent auf 3.027,72 Punkte zu.
Finanzwerte standen angesichts der Kritik an dem Bankenrettungsplan weiter auf der Verkaufsliste der Investoren. Aegon etwa gaben um 4,08 Prozent auf 3,945 Euro ab, und BNP Paribas verbilligten sich um 2,11 Prozent auf 27,80 Euro. Titel der Lloyds Banking Group sanken um 7,90 Prozent auf 87,38 Britische Pence und übernahmen damit im «Footsie» die rote Laterne. Börsianer vermissten in den Vorhaben, die Finanzinstitute von faulen Krediten zu befreien, die private Kreditvergabe anzukurbeln und den Banken weitere Kapitalspritzen zu verschaffen, konkrete Details und sprachen von Verunsicherung.
Am Ende des europäischen Leitindexes sackten AXA-Aktien um 7,20 Prozent auf 12,175 Euro ab. Händler verwiesen auf vage Gerüchte, wonach der französische Versicherer seine Dividende kürzen könnte. Ein Sprecher von AXA wollte dies nicht kommentieren.
Unterdessen gab die teilverstaatlichte britische Royal Bank of Scotland (RBS) bekannt, im Zuge der betrieblichen Umstrukturierung und Produktivitätssteigerung 2.300 Stellen zu kürzen. RBS-Aktien fielen in London um 0,84 Prozent auf genau 23,00 Pence.
Im Fokus stand laut Händlern zudem eine ganze Flut von Zahlen. Diese beschäftigte vor allem die Börsianer in Paris, strahlte aber laut Händlern auf den gesamten europäischen Handel aus: Sanofi-Aventis sprangen mit plus 8,05 Prozent auf 47,49 Euro an die EuroSTOXX-Spitze. Laut Cheuvreux-Analyst Laurent Flamme lagen das bereinigte Ergebnis und die Margen über den Prognosen. Auch der Ausblick sei positiv.
Die Titel von ArcelorMittal verteuerten sich indes um 1,10 Prozent auf 20,17 Euro. Cheuvreux hob hier das über den Prognosen liegende Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im vierten Quartal hervor.
Papiere von PSA Peugeot Citroen rutschten dagegen nach Zahlen um 1,98 Prozent auf 14,095 Euro ab. Europas zweitgrösster Autobauer war mit der Wirtschaftskrise tiefer in die Verlustzone gerutscht als erwartet. Cheuvreux-Analyst Bruno Lapierre verwies auf den anhaltend hohen Kapitalverbrauch (Cash Burn), der 2008 deutlich über den Prognosen gelegen habe und auch 2009 hoch bleibe. Im Sog von PSA fielen Renault-Aktien im EuroSTOXX um 2,40 Prozent auf 16,24 Euro.
Danone-Aktien schliesslich verloren nach der Bilanzvorlage des französischen Lebensmittelkonzerns 4,04 Prozent auf 38,00 Euro. Cheuvreux-Analyst Mario Montagnani kommentierte die Bilanz in einer ersten Reaktion: «Die Zahlen und der Ausblick sind nicht beeindruckend und dürften keine Veränderungen bei den durchschnittlichen Marktschätzungen auslösen – wir bleiben bei unserer vorsichtigen Haltung.» (awp/mc/pg/32)