EU-Schluss: Uneinheitlich – Energiewerte im Plus – Banktitel fallen

Der EuroSTOXX 50 büsste 0,41 Prozent auf 2.485,39 Zähler ein. Der Londoner FTSE 100 jedoch stieg um 0,49 Prozent auf 4.388,69 Punkte, während der französische CAC-40-Index um 0,43 Prozent auf 3.306,13 Zähler niedriger schloss.


Die Ölpreise setzten angesichts erwarteter Förderungskürzungen ihren Erholungskurs vom Vortag fort und bescherten den Energieaktien zum Teil kräftige Aufschläge. Händler begründeten die anhaltend feste Tendenz der Ölpreise auch mit dem wieder schwächeren Dollar, was die Nachfrage nach Rohöl beflügelt habe. So gewannen BP 4,83 Prozent auf 536,88 Pence, und Royal Dutch Shell rückten um 2,51 Prozent auf 1.769,00 Pence vor. Papiere des Ölförderers Tullow-Oil schossen an der Spitze des «Footsie» gar um 20,38 Prozent auf 567,00 Pence in die Höhe. Tullow-Oil hatte neue Ölfunde in Ghana und Uganda gemeldet.


Demgegenüber litten die Aktien von British Airways unter dem hohen Ölpreis und verloren 4,57 Prozent auf 163,25 Pence. Börsianer verwiesen als Belastung zudem auf den eventuell steigenden Wettbewerb durch den Billigflieger Virgin. Dieser spricht derzeit mit der Lufthansa über eine mögliche Übernahme der britischen Fluglinie bmi oder einer Beteiligung an dieser, wie am Mittwoch bekannt wurde.


Die Aktien von Fortis legten deutlich zu und standen mit plus 15,34 Prozent auf 0,94 Euro einsam an der Spitze des europäischen Auswahlindex EuroSTOXX 50. Die belgische Regierung schliesst nicht mehr länger aus, ihren 11,6-prozentigen Anteil an der französischen Grossbank BNP Paribas an die Fortis Holding abzutreten. Allerdings sagte ein Regierungssprecher in Brüssel, dass die Übertragung eine von mehreren Optionen für die Zukunft sei und ein solcher Schritt derzeit nicht geplant sei. Zuvor hatten mehrere Zeitungen berichtet, dass eine Anteilsübertragung erwogen werde. BNP Paribas legten um 1,31 Prozent auf 46,73 Euro zu.


Die Titel anderer französischer Grossbanken notierten überwiegend im Minus: Credit Agricole sanken um 1,94 Prozent auf 9,61 Euro und Societe Generale verloren 1,63 Prozent auf 38,87 Euro. In London zählten Finanzwerte wegen der Sorgen um eine Abschwächung der Weltwirtschaft zu den grössten Verlierern. So fielen Aktien des Versicherers Friends Provident um 9,32 Prozent auf 79,75 Pence und übernahmen damit im «Footsie» die rote Laterne. Papiere des Wettbewerbers Standard Life folgen mit einem Abschlag von 6,62 Prozent auf 268,00 Pence.


In Spanien legten die Anteilsscheine der Bank Santander um moderate 0,15 Prozent auf 6,83 Euro zu. In den USA hatte die Notenbank Fed am Mittwochabend der Übernahme der in Philadelphia beheimateten Sovereign Bancorp Inc. durch Santander zugestimmt.


Renault-Titel rückten schliesslich um 0,29 Prozent auf 18,89 Euro vor. Die Aktien profitierten davon, dass Konzernchef Carlos Ghosn möglicherweise künftig auch Verwaltungsratschef von Renault werden könnte, wie Louis Schweitzer vorgeschlagen hat. Dieser will den Vorsitz im Verwaltungsrat zur nächsten Hauptversammlung im Mai abgeben. Morgan Stanley stufte die Aktie von «Underweight» auf «Overweight» hoch, senkte aber das Kursziel von 29 auf 16 Euro. (awp/mc/pg/36)

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