EU-Schluss: Uneinheitlich – ‹Footsie› weiter im Plus

Er schloss mit minus 0,12 Prozent auf 2.582,76 Zähler und stieg damit seit dem 13. Juli um etwas mehr als 13 Prozent. Der CAC-40-Index sank um 0,22 Prozent auf 3.366,45 Zähler. Der FTSE 100 gewann 0,37 Prozent auf 4.576,61 Punkte. Während sich der Technologiesektor am schwächsten entwickelte, zählte der Telekomsektor zu den Favoriten.


Analysten zufolge birgt die Börsenrally inzwischen zunehmend Gefahren. Die Börsen seien in den vergangenen zwei Wochen sehr schnell nach oben gelaufen, «der Markt ist jetzt gefährlich überkauft», warnte Alexandre Le Drogoff, technischer Analyst bei Aurel BGC. «Wir sind reif für eine Pause, die gesund wäre, falls wir den Aufwärtstrend am Leben halten wollen.» Auch langfristig bleibt der Experte vorsichtig: «Wir haben noch keine Umkehr des vor zwei Jahren begonnenen Abwärtstrends gesehen», meinte er.


Die Aktien der Telekombranche erhielten vor allem Auftrieb nach erfreulichen Zahlen von Vodafone, aber auch von TeliaSonera. Die Vodafone-Aktien stiegen um 2,87 Prozent auf 120,25 Britische Pence und zählten zu den Spitzenwerten im «Footsie». Südafrika und Indien hatten das Wachstum des britischen Mobilfunkkonzerns im abgelaufenen Quartal gestützt. Trotz einer schwächeren Entwicklung in Europa konnten die Briten ihre Umsätze damit auch dank positiver Währungseffekte steigern. An seiner Prognose für das Gesamtjahr hielt Vodafone-Chef Vittorio Colao fest. «Es gibt nichts wirklich Aufregendes bei den Zahlen, aber sie sehen ganz gut aus», sagte ein Londoner Händler. Analyst Mike Kovacocy von Daiwa Securities sah eine «Erleicherungsrally». Er hob hervor, dass die Zahlen die Erwartungen erfüllt haben und Vodafone bei seinem Ausblick bleibt.


TeliaSonera-Aktien legten indes dank guter Zahlen um 8,21 Prozent auf 4,48 Schwedische Kronen zu. Beim skandinavischen Telekomkonzern hatten sich die Sparbemühungen mit einem überraschenden Gewinnanstieg im zweiten Quartal ausgezahlt. Der Konzern schraubte nun seinen Ausblick für das Gesamtjahr nach oben und rechnet mit einer höheren operativen Marge.


Dagegen liessen schwache Zahlen den Kurs von Ericsson um 7,74 Prozent auf 71,50 Schwedische Kronen einbrechen. Das schleppende Geschäft mit Handys und Mobilfunkchips hatte den schwedischen Netzwerkausrüster auch im zweiten Quartal belastet. Die Schweden hatten nicht einmal halb so viel wie im Vorjahreszeitraum verdient und das Handy-Joint-Venture Sony Ericsson kommt immer noch nicht aus den roten Zahlen. Der Umsatz war dagegen dank des gut laufenden Servicegeschäfts gestiegen. WestLB-Analyst Thomas Langer sprach von durchwachsenen Ergebnissen.


Trotz erwartungsgemässer Zahlen und einer bekräftigten Jahresprognose verloren die Danone-Aktien 2,28 Prozent auf 36,78 Euro. «Die Entwicklung bei Milchprodukten sollte beruhigend wirken, aber die abnehmende Dynamik bei Babynahrung wirft Fragen auf», kommentierte ING-Analyst Marco Gulpers den Geschäftsbericht des Nahrungsmittelherstellers.


Schwache Zahlen und eine negative Studie drückten Air France-KLM mit 1,78 Prozent auf 8,85 Euro ins Minus. Der Umsatz des führenden europäischen Luftfahrtkonzerns war im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009/10 um rund ein Fünftel zurückgegangen. Die Societe Generale stufte die Aktie daraufhin von «Buy» auf «Hold» ab. Das Kursziel wurde bei 9,65 Euro belassen. Der Umsatzeinbruch von 20,5 Prozent sei deutlicher als erwartet ausgefallen, begründete Analyst Jonathan Wober seinen Schritt. Der prognostizierte Umsatzrückgang von 7,5 Prozent für das Gesamtjahr sei zwar noch zu schaffen, dies werde aber angesichts dieser Auftaktzahlen zur Herausforderung. Die Abstufung begründete der Experte zudem auch mit dem geringen Restpotenzial bis zum Kursziel. (awp/mc/pg/31)

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