EU-Schluss: Uneinheitlich – Lloyds brechen ein – Chipwerte gesucht

Deren Papiere büssten knapp ein Drittel an Wert ein. Der EuroSTOXX 50 ging mit einem Plus von 0,60 Prozent auf 2.228,29 Punkte aus dem Handel. Auf Wochensicht bedeutet dies einen Abschlag von 4,92 Prozent. Der Londoner FTSE 100 litt unter der Schwäche der Finanzaktien und fiel um 0,30 Prozent auf 4.189,59 Zähler. Der Pariser CAC-40-Index hingegen rückte um 1,13 Prozent auf 2.997,86 Punkte vor.


Die kürzlich von der Lloyds Banking Group übernommene britische Bank HBOS war 2008 tiefer als erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Die Anleger kritisierten, dass der Verlust von HBOS innerhalb von nur einem Monat um das Doppelte angestiegen sein soll, sagte Mamoun Tazi, Analyst bei Mamoun Tazi. Lloyds teilte mit, dass sich die Marktbedingungen verschlechtert und die negative Entwicklung an den Kreditmärkten beschleunigt hätten. Die Titel der Bank brachen um 32,45 Prozent auf 69,00 Britische Pence ein und waren damit das klare Schlusslicht im «Footsie».


Im Sog der negativen Nachrichten fielen Titel des Branchenkollegen Societe Generale am Ende des europäischen Leitindexes um 3,98 Prozent auf 26,55 Euro, und UniCredit-Aktien verbilligten sich dahinter um 3,16 Prozent auf 1,32 Euro. In London sackten zudem Papiere des Versicherers Legal & General um 9,51 Prozent auf 49,50 Pence ab.


Favorit im EuroSTOXX 50 waren die Aktien des Stahlkonzerns ArcelorMittal mit einem Plus von 4,58 Prozent auf 20,105 Euro. Die Papiere profitierten nach Einschätzung von Experten von einem Preisanstieg der Basismetalle an den Rohstoffmärkten.


Ausserdem zählten auch Aktien von führenden europäischen Chipherstellern zu den grossen Gewinnern des Tages. Analysten der Schweizer Grossbank UBS setzten die europäischen Halbleiter-Hersteller von zuvor «Underweight» auf «Overweight». Die bessere Bewertung des angeschlagenen Chip-Sektors sorgte bei den Aktien von ASML Holding für ein Plus von 4,04 Prozent auf 13,915 Euro.


Die Papiere von STMicroelectronics konnten noch stärker zulegen und sprangen um 4,95 Prozent auf 4,387 Euro nach oben. Die Analysten der UBS hatten die Aktien von STMicroelectronics zuvor noch gesondert nach oben gestuft. Es gebe erste Anzeichen für eine Stabilisierung der Lage in der Halbleiterindustrie, schrieb Analyst Nicolas Gaudois in einer Studie.


Die Aktien des italienischen Öl- und Energiekonzerns Eni schafften indes trotz schwacher Geschäftszahlen ein Plus von 2,44 Prozent auf 17,23 Euro. Allerdings habe der bereinigte Nettogewinn sechs Prozent über der Markterwartung gelegen, hiess es in einer ersten Stellungnahme vom Bankhaus Cheuvreux. Geschäftszahlen gab es auch vom französischen Reifenhersteller Michelin. Die Aktien konnten ebenfalls deutlich zulegen – um 3,12 Prozent auf 31,925 Euro -, obwohl die Bilanz für 2008 enttäuschte. Trotz der schwachen Geschäfte will Michelin dennoch in Wachstumsmärkte expandieren. (awp/mc/ps/33)

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