EU-Schluss: Uneinheitlich – Minenwerte profitieren von Rio Tinto

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 legte um 0,60 Prozent auf 2.495,58 Zähler zu. Der Londoner FTSE 100 fiel hingegen um 0,32 Prozent auf 4.367,28 Punkte. Der französische CAC-40-Index stieg um 0,68 Prozent auf 3.320,31 Zähler nach.


Rio Tinto will sich gegen den Konjunkturabschwung stemmen und seine Schulden senken. Damit einher geht ein harter Sparkurs, der die Streichung von 14.000 Stellen vorsieht. Daraufhin gewannen die Titel ein Fünftel an Wert und schossen an der «Foostie»-Spitze um 20,35 Prozent auf 1.453,00 Pence in die Höhe. Wie die Analysten von Cheuvreux schrieben, ist das breit gestreute Portfolio der Unternehmensgruppe attraktiv. Der hohe Schuldenstand nach dem Kauf von Alcan für 40 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr dürfte 2009 und 2010 aber eine Belastung sein, hiess es.


Andere Bergbauwerte wurden ebenfalls nach oben gezogen: BHP Billiton etwa stiegen um 6,66 Prozent auf 1.220,00 Pence, und Antofagasta rückten um 8,12 Prozent auf 455,50 Pence vor. Xstrata-Titel gewannen 6,61 Prozent auf 694,00 Euro.


Zu den schwächsten Werten im Auswahlindex der Eurozone zählten dagegen die Titel von Air Liquide mit minus 3,26 Prozent auf 63,16 Euro. Der US-Wettbewerber Praxair hatte am Vorabend seine Gewinnprognose für das vierte Quartal reduziert und Kostensenkungen angekündigt.


In London notierten ferner viele Finanzwerte im Minus. Barclays zum Beispiel verbilligten sich am Ende des auch britische und Schweizer Werte umfassenden STOXX 50-Index um 3,58 Prozent auf 156,25 Pence, und Royal Bank of Scotland (RBS) sanken um 2,28 Prozent auf 68,50 Pence. In Paris gaben die Titel von AXA 1,31 Prozent auf 16,58 Euro ab.


Aktien der in Dublin notierten Anglo Irish Bank brachen gar um 14,19 Prozent auf 0,369 Euro ein. Händler verwiesen auf Befürchtungen, dass das Institut Schwierigkeiten haben könnte, neues Kapital zu erhalten. Ausserdem hiess es, dass die Verluste aus den Kreditgeschäften höher als erwartet ausfallen könnten.


Unverändert standen zudem erneut die Autobauer im Rampenlicht. Die dringend benötigte Milliardenhilfe für die ums Überleben kämpfende US-Autobranche ist mittlerweile in greifbare Nähe gerückt. Die Demokraten im US-Kongress und das Weisse Haus setzten die Verhandlungen über eine Gesetzesvorlage für einen Rettungsplan über 15 Milliarden Dollar (11,5 Milliarden Euro) an Notkrediten fort. Das half dem gesamten Sektor: Aktien von Peugeot gewannen an der Spitze des CAC 40 daraufhin 6,85 Prozent auf 13,57 Euro. Renault-Titel stiegen um 3,21 Prozent auf 18,835 Euro. Der Vorstandschef des Konzerns, Carlos Ghosn, hatte gesagt, dass sich die Unternehmensgruppe nicht in Konsolidierungsgesprächen befinde. In Italien legten die Papiere von Fiat um 3,02 Prozent auf 5,80 Euro zu. (awp/mc/pg/32)

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