EU-Schluss: Uneinheitlich – Richemont klar im Plus

Zuletzt notierten die US-Börsen dank überzeugender Quartalszahlen von Walt Disney im Plus.


Der EuroStoxx 50 schloss mit plus 0,21 Prozent bei 2.883,04 Punkten. Auf Wochensicht bedeutete dies einen Aufschlag von 3,12 Prozent. Der Londoner FTSE 100 legte um 0,38 Prozent auf 5.296,38 Zähler zu. In Paris aber fiel der CAC-40-Index um minimale 0,05 Prozent auf 3.806,01 Zähler.


An der Spitze des Leitindexes Eurostoxx 50 standen einen Tag nach der Vorlage von überzeugenden Zahlen die Titel des weltgrössten Brauereikonzerns Anheuser-Busch InBev mit plus 3,01 Prozent auf 33,57 Euro. Beim weltgrössten Bierbrauer hatte sich das Sparprogramm im dritten Quartal unerwartet deutlich ausgezahlt. Die Ergebnisse hätten ihn auf der Gewinnebene überzeugt, kommentierte Analyst Lars Lusebrink von Independent Research. Positiv sei auch, dass der Brauereikonzern nach neun Monaten bereits 875 Millionen US-Dollar an Synergien aus der Übernahme von Anheuser-Busch realisiert habe.


Schlusslicht waren Volkswagen mit minus 1,85 Prozent auf 96,40 Euro. Händler verwiesen auf technische Gründe für die Schwäche der Aktie. Auch Finanztitel wie AXA , Credit Agricole und Assicurazioni Generali gehörten zu den Verlierern.


Nach der Flut von Unternehmenszahlen am Vortag legte zum Wochenausklang nur ein Unternehmen aus der ersten Reihe Zahlen zum Geschäftsverlauf vor. Der schweizerische Luxuskonzern Richemont hatte mit einem Umsatzrückgangs im vergangenen Quartal die Erwartungen der Analysten getroffen und die Schätzungen der Experten beim Gewinn getoppt. An der schweizerischen Börse lagen die Titel dann auch sehr fest mit plus 5,58 Prozent auf 31,98 Schweizer Franken und mit weitem Abstand an der Spitze des SMI . Allerdings sei der Ausblick trotz einer weiteren Geschäftsaufhellung im Oktober weiterhin nur verhalten, merkte Analyst Urs Diethelm von Sal. Oppenheim kritisch an. Deshalb beliess er seine Einstufung für die Titel von Richemont auf «Neutral» mit einem fairen Wert von 29,00 Franken.


Die Aktien der vor der Fusion stehenden Fluggesellschaften British Airways (BA) und Iberia konnten indes zunächst beide recht deutlich zulegen. Bei Iberia schmolzen die Kursgewinne bis zum Mittag allerdings zusammen. Am Ende stand ein Minus von 3,15 Prozent auf 2,15 Euro zu Buche, nachdem die Anteilsscheine am Donnerstag noch um über zehn Prozent angesprungen waren. Zu diesem Zeitpunkt war bereits durchgesickert, dass die beiden Unternehmen eine Fusion anstreben. BA-Titel gewannen 0,93 Prozent auf 217,00 Britische Pence. Mit dem Zusammenschluss entsteht nach Medienberichten die am Umsatz gemessen weltweit drittgrösste Fluggesellschaft nach Air France-KLM und der deutschen Lufthansa . Papiere der Air France-KLM gaben um 0,13 Prozent auf 11,365 Euro nach.


Titel von Vivendi gewannen 0,97 Prozent auf 19,81 Euro. Der französische Medien- und Telekomkonzern hatte am Donnerstag nach Börsenschluss über einen unerwartet hohen operativen Gewinn im dritten Quartal berichtet und seine Prognose für das Gesamtjahr 2009 bestätigt.


Noch stärker gefragt waren die Titel von Electricite de France (EdF) , die sich um 2,39 Prozent auf 38,17 Euro verteuerten. Die Citigroup hatte das Kursziel für die Papiere des Versorgers nach Zahlen von 37,00 auf 40,00 Euro angehoben, die Einstufung aber auf «Hold» belassen. Das Kursziel habe sie erhöht, weil sie die Aktien für fair bewertet halte, schrieb Analystin Sofia Savvantidou in einem Kommentar. Allerdings habe sie auch ihre Gewinnschätzungen für die Jahre 2009 bis 2013 um durchschnittlich 6 Prozent reduziert, nachdem EdF seine Ergebnisprognosen für 2009 gesenkt habe.


Die Papiere der spanischen Ölgesellschaft Repsol-YPF aber verloren nach einem negativen Analystenkommentar 0,80 Prozent auf 18,70 Euro. Die Deutsche Bank hatte die Titel von «Hold» auf «Sell» abgestuft. Die Bilanz des Unternehmens sei zunehmend angespannt, schrieben die Analysten in einer Studie. Die Handelsbedingungen seien schwierig, so die Experten mit Verweis auf die weiterhin sinkenden Produktionsvolumina und die festgesetzten Preisobergrenzen in Argentinien. (awp/mc/pg/31)

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