EU-Schluss: Uneinheitlich – ruhiger Handel vor US-Daten

London – Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 büsste 0,22 Prozent auf 4.360,63 Punkte ein. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab um 0,08 Prozent auf 3.819,93 Zähler nach. Der Euronext 100 verlor 0,16 Prozent auf 1.010,23 Punkte. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,14 Prozent auf 5.692,49 Zähler nach unten. Der FTSE 100 stieg unterdessen dank starker Minenwerte um 0,14 Prozent auf 6.465,90 Punkte.


Finanztitel standen weiterhin im Fokus und zählten zu den grössten Verlierern. Fortis rutschten mit minus 5,07 Prozent auf 25,30 Euro ans Ende des EuroSTOXX 50. JP Morgan hatte das Kursziel von 37,80 auf 30 Euro gesenkt. Zwar sei es fast sicher, dass das Konsortium um Fortis den Zuschlag für ABN Amro erhalte, der Preis dafür sei aber zu hoch, so die Analysten. BNP Paribas büssten im Sog 2,27 Prozent auf 75,32 Euro ein, Societe Generale gaben 1,35 Prozent auf 118,96 Euro ab.


Index-Aufsteiger Schneider Electric erlitten an ihrem ersten Handelstag im europäischen Leitindex einen Verlust von 3,59 Prozent auf 91,27 Euro. Händler verwiesen auf eine Abstufung durch die Citigroup von «Buy» auf «Hold», das Kursziel wurde von 110 auf 100 Euro gesenkt. Die Subprime-Krise in den USA dürfte sich negativ auf die Bauwirtschaft auswirken und damit auch für Schneider Electric ein Problem werden, so die Analysten.


In London gingen Aktien von Northern Rock auf eine Achterbahnfahrt und schwankten im Tagesverlauf zwischen 163,00 und 221,50 Pence. Zum Handelsschluss verloren die Titel 11,48 Prozent auf 172,00 Pence und waren damit Schlusslicht im «Footsie». Zeitweise hatte eine positive Studie von JP Morgan die Titel unterstützt, Presseberichte über fehlende Fortschritte bei der Suche nach einem Käufer drückten das Papier jedoch wieder nach unten.


Barclays gaben um 2,76 Prozent auf 616,00 Pence nach. Die britische Bank erwägt einem Bericht der «Sunday Times» zufolge den Verkauf ihrer Subprime-Kreditsparte FirstPlus. Mögliche Käufer seien die US-Konzerne General Electric (GE) und American International Group . Der Kaufpreis dürfte dabei dem Bericht zufolge hinter dem Wert des Kreditportfolios der Tochter von 4,5 Milliarden britischen Pfund (6,5 Mrd Euro) zurückbleiben.


Unterdessen verloren Wolseley nach Vorlage von Zahlen 4,83 Prozent auf 807,50 Pence. Der Bauzulieferer hat im abgelaufenen Geschäftsjahr belastet durch den krisengeschüttelten US-Immobilienmarkt einen Gewinnrückgang verzeichnet. Es gebe noch keine Anzeichen für einen Aufschwung in den USA, hiess es vom Unternehmen.


Rohstofftitel setzten sich dagegen mit deutlichen Kursgewinnen an die «Footsie»-Spitze. Antofagasta ragten mit plus 6,64 Prozent auf 843,00 Pence heraus, BHP Billiton und Xstrata folgten dicht dahinter. Händler verwiesen insbesondere auf den Kupferpreis als Impulsgeber. Dieser ist angesichts geringer Lagerbestände mit 8.000 Dollar je Tonne auf das höchste Niveau seit Juli geklettert. (awp/mc/gh)

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